Drohnen-Haltestellen

Ein Uber Skyport-Konzept mit einem Lufttaxi im Anflug auf ein Gebäude mit dem Uber-Logo.
Bei den „Uber Elevate“-Konferenzen wurden Konzepte für sogenannte „Skyports“ vorgestellt. Von dort sollen schon 2023 autonom fliegende Luft-Taxis abheben.

Flugtaxis gelten schon länger als visionäre Alternative zu Auto, Bus & Co. Allerdings wird es noch einige Zeit dauern, bis die drohnenähnlichen Fluggeräte ohne Piloten in den regulären Betrieb gehen. Frühestens Mitte dieses Jahrzehnts wird es nach Einschätzung von Airbus europäische Vorschriften für den Gebrauch geben.

Zur Arbeit fliegen

Jedenfalls scharren weltweit schon etliche Unternehmen in den Startlöchern, etwa der „Vater” der Google-Roboterautos, Sebastian Thrun, mit seiner neuen Firma Kitty Hawk. Er setzt auf die elektrischen Flugmaschinen in Großstädten, „mit denen man zur Arbeit fliegen wird, statt zur Arbeit zu fahren”.

Ein Uber Skyport-Konzeptgebäude mit Landeplattformen und einem Uber-Flugzeug in der Luft.
Einige der Konzepte von renommierten Architekturbüros.
Ein Uber Skyport mit landenden Flugtaxis vor einer Stadtkulisse.
Es gab bestimmte Vorgaben von Uber für die Skyports.
Eine futuristische Uber Skyport-Station mit landenden Flugtaxis in einer Stadtlandschaft.
Die Entwürfe wurden im Rahmen der „Uber Elevate"-Konferenzen vorgestellt.
Ein futuristisches Gebäude mit Landeplattformen für Flugtaxis vor blauem Himmel.
Machbarkeit, rasche Realisierbarkeit und Flexibilität standen im Vordergrund.

Daneben arbeiten auch Airbus, Lilium und Volocopter fieberhaft an sich autonom fortbewegenden Elektro-Passagierdrohnen sowie Uber. Nicht nur das, der US-amerikanische Fahrdienstvermittler präsentierte bei seinen jährlich stattfindenden „Uber Elevate” Konferenzen auch entsprechende Skyports, die von namhaften Architekturbüros entworfen wurden.

Ein futuristischer Uber Skyport mit landenden Flugtaxis und Palmen davor.
Ein Entwurf des amerikanischen Ingenieur-Büros Gensler Fleming.

Erschwingliches „Ridesharing”

Uber hatte zu Lande in den vergangenen Jahren zwar immer wieder mit Problemen zu kämpfen. Zuletzt musste das Unternehmen auch zahlreiche Mitarbeiter entlassen. Das hindert Dara Khosrowshahi – er löste Firmen-Co-Gründer Travis Kalanick 2017 als CEO ab – nicht daran, am 2016 gestarteten Projekt „Uber Elevate” festzuhalten.

Das Ziel: Uber Air, ein On-Demand, app-basierter Flug-Taxi-Dienst, ähnlich wie es ihn per Auto bereits gibt – letztlich erschwingliches „Aerial Ridesharing” für alle. Gemeinsam mit der NASA wurde schon 2018 ein Prototyp eines autonom fliegenden Autos entwickelt und vorgestellt. Auf der Elevate-Plattform sollen Fluggeräte verschiedener Hersteller eingesetzt werden. Der Lufttaxi-Dienst Uber Air soll 2023 in den ersten Städten in den USA kommerziell abheben.

Ein futuristischer Flugtaxi-Landeplatz auf einem Parkhaus in einer Großstadt.
Eine belebte Stadtansicht mit einem „Uber Elevate“-Gebäude und einem Flugzeug am Himmel.

Neuer Auftrieb

Einer von Ubers neuesten Partnern, Jaunt Air Mobility, entwickelt soeben Akkus für seine Elektrohubschrauber, die innerhalb von sieben Minuten aufgeladen sein sollen. Dies verleiht den Fantasien, wonach zumindest ein Teil des Personenverkehrs über die sogenannten eVTOLs statt finden wird, wieder Auftrieb. Die Maschine verfüge über vertikale und horizontale Rotoren, wie es heißt. Jaunt Air Mobility rechnet mit der Zulassung im Jahr 2025.

Für den Stadtflugverkehr ist es wichtig, dass so wenig Platz wie möglich in Anspruch genommen wird. Deshalb müssen die Lufttaxis vertikal in die Luft steigen und landen können – die Abkürzung VTOL steht daher für „Vertical Takeoff and Landing Vehicle”.

Eine Uber Flugzeug-Wartehalle mit Passagieren und einem Flugzeug im Hintergrund.
Ein Luftbild des Uber-Hauptsitzes mit Landeplätzen für Flugtaxis auf dem Dach.
Mehrere Flugtaxis stehen an einem futuristischen Abflugterminal bereit.
Ein futuristischer Flughafen mit Flugtaxis und Passagieren.
Eine Luftaufnahme eines großen Uber-Gebäudes mit Hubschrauberlandeplätzen und vielen Parkplätzen.
Menschen warten in einem modernen Flughafenterminal mit Blick auf geparkte Flugzeuge.

Netzwerk von Uber-Skyports

Uber plant ein ganzes Netzwerk von Skyports, um die Uber Air-Operationen zu ermöglichen. Die Gebäude müssen eine noch nie dagewesene Anzahl an Starts und Landungen bewältigen. Uber hat dafür die Crème-de-la-crème der Architektur eingeladen, Skyport-Konzepte, Knotenpunkte sowohl für Boden- als auch für Drohnen-Taxi-Flotten, vorzulegen.

Ein futuristischer Uber-Flughafen mit Landeplattformen für Flugtaxis und einem Starbucks Coffee im Erdgeschoss.

Mit dabei waren die US-Büros SHoP Architects und Gensler Fleming, daneben Pickard Chilton in Zusammenarbeit mit Arup, The Beck Group, BOKA Powell, Corgan, Humphreys & Partners Architects sowie Mithun.

Modulare Stationen

Die Einführung von Uber Air sei nur noch wenige Jahre entfernt. Die Sammlung von Skyport Mobility Hubs stelle eine praktische, nachhaltige Vision für die Infrastruktur dar, die die Gemeinden, die Uber bedienen wolle, benötigen werden. Dies sind fürs Erste Dallas, Los Angeles und Melbourne. Die städtische Infrastruktur müsse jetzt beginnen, sich weiterzuentwickeln, um mit diesen Entwicklungen Schritt zu halten.

Eine futuristische Uber-Station mit Landeplätzen für Flugtaxis auf dem Dach.
Ein Uber-Gebäude mit Landeplattform für Flugtaxis in einer belebten Stadtlandschaft.
Ein Starbucks-Café befindet sich im Erdgeschoss eines modernen Bürogebäudes.
Eine moderne Fußgängerzone mit einem Wasserfall und Menschen, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sind.
Ein Uber-Gebäude mit einem Flugtaxi am Himmel bei Nacht.
Die Abflughalle eines Flughafens mit Anzeigetafel und wartenden Menschen.

Etliche der Konzepte sehen modular zusammengesetzte Stationen vor. Sie können sowohl horizontal als auch vertikal aneinandergefügt werden, in Abhängigkeit von Bedarf und Platzangebot. Manche Entwürfe gehen von bis zu 1.000 Starts und Landungen pro Stunde aus. Die Integration von Shopping-Center und attraktiven Aufenthaltsflächen ist naheliegend.

Eine belebte städtische Grünfläche unter einer modernen Brückenkonstruktion mit Menschen und Gebäuden im Hintergrund.
Ein Gebäude mit einem Dachlandeplatz für Drohnen in einer städtischen Umgebung.

Nahtloser Übergang

Und jedes der Modelle ist so konzipiert, dass es sowohl die derzeitige bodengebundene Taxiflotte als auch den künftigen Lufttransport unterstützt. Zudem beinhalten alle Vorschläge Platz für Elektrofahrräder und Elektroroller, Ladepunkte und Plätze für Elektrofahrzeuge sowie die Anbindung an den öffentlichen Verkehr. Ideale Standorte der Hubs seien beliebte Plätze in der Stadt, etwa Konzerthallen und Stadien, wo es größere Menschenansammlungen gibt.

Eine Uber-Flugtaxi-Station mit wartenden Passagieren und der Skyline einer Stadt im Hintergrund.
Geht alles nach Plan könnten schon ab 2023 Uber Air Taxis Passagiere transportieren.

Um „Ubers Vision unserer gemeinsamen Transportzukunft zu würdigen”, habe man die Erfahrung des Ein- und Aussteigens in den Mittelpunkt gerückt, so Shannon Han, Projektleiterin bei SHoP Architects. Der Entwurf von Pickard Chilton mit Arup will wiederum die Marke Uber unterstützen.

https://www.youtube.com/watch?time_continue=4&v=D7qPQF9JQ1s&feature=emb_logo

Der CitySpace von Gensler verspricht hohe Machbarkeit und rasche Einführung für den Start von Uber Air in Dallas und Los Angeles im Jahr 2023.

Das Design des Architekturbüros Humphreys & Partners zeigt einen runden Komplex. Nach dem Vorbild eines Bienenstocks weist die abgerundete Struktur Öffnungen auf, in die die Taxis hineinfliegen können. Auch das Architektur- und Bauunternehmen The Beck Group hat sich an den sechseckigen Landepforten in „The Hive” von Bienen inspirieren lassen.

Ein futuristischer Uber Skyport mit landenden und startenden Flugtaxis über einer Stadt.
Ein futuristisches Uber-Skyport-Gebäude mit Flugtaxis in der Luft.

Das amerikanische Ingenieurbüro Gannett Fleming setzt bei seinem Entwurf „The Paw“ auf Effizienz: Um den Service zu beschleunigen, würden die Taxis, sobald sie gelandet sind, von einem Roboter um 180 Grad gedreht, damit sie gleich wieder startklar sind. Das Projekt des US-Architektur- und Designbüros Corgan, „Connect“, ist ähnlich modular aufgebaut, schafft aber auch öffentliche Plätze auf der unteren Ebene. Das US-Architekturbüro BOKA Powell hat sich ein weißes, abgestuftes Design mit gestaffelten runden Landebahnhöfen vorgestellt.

Eine futuristische Lobby mit einem „Uber Air“-Schild und wartenden Passagieren.
Eine futuristische Uber-Luftdrehscheibe mit VTOL-Flugzeugen und wartenden Passagieren.

Massive Investitionen

Es ist zwar noch nicht erwiesen, dass die Idee der Flug- Taxis wirklich Gewinn abwerfen kann. Die Player auf dem Feld ziehen jedenfalls jede Menge Gelder an. So investierte etwa der japanische Autobauer Toyota knapp 400 Millionen US-Dollar in das US-Start-up Joby Aviation – ebenfalls ein Partner von Uber.

Die bis zu 320 Stundenkilometer schnellen Fahrzeuge von Joby Aviation sollen eine Reichweite von bis zu 240 Kilometer schaffen. Der südkoreanische Autobauer Hyundai wiederum investiert zusammen mit der Tochter Kia 100 Millionen Euro in den britischen Hersteller Arrival.

Ein Mann gibt einen Daumen nach oben im Cockpit eines Volocopters VC200.
Und sie fliegen wirklich: Bemannter Volocopter.

Die 2015 gegründete deutsche Lilium GmbH arbeitet am Lilium Jet. Diese Kreuzung aus „Flugzeug, Hammerhai und Rochen” soll 2025 abheben. Der Jet bietet Platz für vier Passagiere und einen Piloten, eine Reisegeschwindigkeit bis zu 300 km/h und eine Reichweite von 300 Kilometern. Lilium hat erst vor kurzem in weiteren Finanzierungsrunden fast 300 Millionen US-Dollar eingeworben – mit dabei: Tencent, Atomico, Freigeist and die Investment-Management-Unternehmen LGT und Baillie Gifford.

Eine Person fliegt mit einem Multicopter-Fluggerät über eine Baumlandschaft.
Der Jungfernflug eines Volocopter.

Die Firma Volocopter, an der Daimler beteiligt ist, entwickelt Flugtaxis mit dem dazugehörigen „Urban Air Mobility Ökosystem”, wie es heißt. Über eigene VoloPorts soll das VoloCity wichtige städtische Knotenpunkte wie Flughäfen oder Businesszentren verbinden. Die Fluggeschwindigkeit beträgt hier 110 km/h, die Reichweite etwa 35 Kilometer. Zwei Passagiere plus deren Handgepäck finden Platz an Bord. Investoren sind hier unter anderem der Logistiker DB Schenker, die Mitsui Sumitomo Insurance Group und TransLink Capital.

Ein Airbus CityAirbus vor der Skyline einer Stadt bei Nacht.
Der CityAirbus fliegt maximal 120 km/h.
Zwei Techniker arbeiten an einem unbemannten Fluggerät, dem CityAirbus.
Die Reichweite beträgt derzeit rund 50 Kilometer.

CityAirbus wiederum ist das Projekt des europäischen Flugzeugherstellers Airbus – es sei jedoch nicht für individuelle sondern für feste Routen gedacht. Mit maximal 120 km/h und einer Reichweite von rund 50 Kilometern können vier Passagiere transportiert werden.

Text: Linda BenköFotos Visualisierungen: Airbus Helicopters, Arup, BOKA Powell, Corgan, Mithun, Gannet Fleming, Gensler Fleming, Humphreys & Partners Architects, Lilium, Pickard Chilton, SHoP Architects, The Beck Group, Uber, Volocopter

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