Stadttheater Wiener Neustadt feiert 230-Jahr-Jubiläum mit spektakulärem Wiedereröffnungsfest
Nach zweijährigem Umbau öffnete das Stadttheater Wiener Neustadt am 08. November in einem glanzvollen Festakt bei seinem 230-jährigem Jubiläum erneut seine Pforten. Das Traditionshaus, tief verwurzelt in der Kulturlandschaft Niederösterreichs, zeigt sich in neuem Gewand – eine gelungene Symbiose aus historischem Charme und moderner Funktionalität. Von der prunkvollen Eröffnungsfeier über die architektonischen Neuerungen bis hin zu einem vielfältigen Programm: Das Theater ist bereit, die Kulturinteressierten zu begeistern.
Ein festlicher Auftakt voller Emotionen
Bei der Gala zur Wiedereröffnung, die im ORF3 übertragen wurde, lag Spannung und Aufregung in der Luft. Der Abend präsentierte sich so abwechslungsreich und unterhaltsam, wie das zukünftige Programm des Stadttheaters aussehen soll: Mit einer pompösen Fanfare von Karl Rosner startete der Abend, gefolgt von einem Kurzfilm über den Umbau des Theaters, der musikalisch vom Tonkünstler-Orchester Niederösterreich mit Richard Strauss’ „Also sprach Zarathustra“ untermalt wurde und das Publikum in eine Welt voller Klangfülle entführte.
Ein Höhepunkt des Abends war die Performance von Star-Geigerin Lidia Baich, die auf der original Costa-Violine von Wolfgang Amadeus Mozart spielte. Dieses wertvolle Instrument, 1764 von Pietro Antonio Dalla Costa gefertigt, hatte Mozart persönlich genutzt. Apropos, Mozart: Zu den weiteren Höhepunkten zählten Ina Regens moderne Darbietung eines österreichischen Songs und Andreas Schagers kraftvolle Interpretation von „Nessun Dorma“, gemeinsam stimmten sie zu einem Lied der Amadeus-Preisträgerin in ein Duett ein. Mit ihren eindringlichen Stimmen fesselten sie das Publikum ebenso wie die beeindruckende Performance des 18-jährigen Klarinettisten und Ausnahmetalents Samuel Neubauer.
Ein Haus mit Geschichte und Zukunft
Das Theatergebäude blickt auf eine lange Geschichte zurück. Ursprünglich als Klosterkirche der Karmelitinnen im Jahr 1668 erbaut, wurde es 1794 auf Befehl Kaiser Josephs II. säkularisiert und schließlich zum Theater umgebaut. Während des jüngsten Umbaus erhielt das Theater nicht nur ein modernes Erscheinungsbild, sondern auch technische Innovationen, die sowohl Künstler:innen als auch Zuschauer:innen zugutekommen und wurde nun zum 230-jährigen Jubiläum wiedereröffnet.
Das neue Foyer begrüßt die Gäste mit hellen, einladenden Farben und einer gelungenen Kombination aus Tages- und Kunstlicht. Die einheitliche Farbgestaltung des Hauses – mit Ausnahme des bernsteinfarbenen Theatersaals – vermittelt eine besondere Ruhe und Eleganz. Der prunkvolle Kronleuchter, die geschmückten Balkone und der kunstvolle eiserne Vorhang des Saals von Wolfgang Hutter erinnern an vergangene Epochen, während die hochmoderne Bühnentechnik den Anforderungen eines modernen Gastspielhauses gerecht wird. Tradition und Innovation werden hier harmonisch vereint.
Vielfältiges Programm für alle Generationen
Das Stadttheater Wiener Neustadt bleibt ein Gastspielhaus und arbeitet auch in Zukunft mit verschiedensten Kulturinstitutionen sowie Künstlerinnen und Künstlern zusammen. So wird man im Programm regelmäßig Konzerte des Tonkünstlerorchesters Niederösterreich vorfinden, sowie Vorstellungen des Landestheaters Niederösterreich unter der künstlerischen Leitung von Marie Rötzer und des Kinos im Kesselhaus Krems unter der künstlerischen Leitung von Paula Pöll.
Darüber hinaus wird es ein sehr vielfältiges Programm aus Musik verschiedenster Genres, Kabarett sowie Diskussions- und Einführungsveranstaltungen geben.
„Junges Publikum“ wird eine wesentliche Säule im Stadttheater sein, Musik-, Theater- und Kino-Programme speziell für junge Menschen verschiedenster Altersklassen sind im Spielplan zu finden. Bei vielen Veranstaltungen zahlen Besucher:innen unter 30 Jahren nur die Hälfte vom Vollpreis.
Darüber hinaus holt das Stadttheater auch Produktionen von und für junge Menschen in Form von Kooperationen mit Schulen oder Vereinen aus der Stadt und der Region ins Haus zurück.
Das Jahresprogramm 2024/25 verspricht eine Mischung aus Altbewährtem und Neuem. Maria Großbauer, die operative Geschäftsführerin des Theaters, freut sich, dass das Haus nun endlich in seiner wahren Funktion seine Tore geöffnet hat: „Das Theater soll alle einladen, den Alltag hinter sich zu lassen und im wahrsten Sinne neue Türen öffnen in neue Klang- und Erlebniswelten. Daher auch unser Slogan: Öffnet neue Türen!“
Ein kultureller Leuchtturm für die Region
Bei der Eröffnungsfeier unterstrichen prominente Persönlichkeiten die Bedeutung des Stadttheaters. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner sprach von einem „Juwel der Kulturlandschaft“, das Kunst und Kultur als „Lebensmittel der Gesellschaft“ bereitstellt. Bürgermeister Klaus Schneeberger ergänzte: „Das Stadttheater ist mehr als ein Ort der Unterhaltung. Es ist eine Feinkosthandlung für die Seele.“
Auch Frank Druschel, Geschäftsführer des Tonkünstler-Orchesters, zeigte sich begeistert: „Nach zehn Jahren kehren wir an einen Ort zurück, der für uns von historischer Bedeutung ist. Fast 500 Konzerte haben wir hier bereits gespielt – diese Tradition führen wir mit Freude fort.“
Abonnements für jeden Geschmack
Um die Vielfalt des Programms zu erleben, bietet das Theater eine Reihe von Abonnements an, die auf unterschiedliche Interessen zugeschnitten sind. Informationen dazu sowie Einblicke in das umfassende Jahresprogramm sind online und direkt im Theater erhältlich. So gibt es Abonnements für das Tonkünstler-Orchester, für Produktionen des Landestheaters Niederösterreich, Klavierkonzerte im Stadttheater und Kabarett-Abende.
Die gelungene Mischung aus Tradition und Innovation, die bei der Eröffnungsfeier spürbar war, macht neugierig auf die kommenden Veranstaltungen. Das Stadttheater Wiener Neustadt ist bereit, kulturelle Geschichte zu schreiben – mit einem Programm, das begeistert. Seien Sie gespannt!