Neue Spielzeit im Festspielhaus St. Pölten: Direkt ans Eingemachte

Eine Frau in High Heels macht eine akrobatische Übung, während zwei Männer sie mit Rahmen umgeben.
Tanz in den Herbst und durch Europa: Zum Auftakt der neuen Spielzeit im Festspielhaus St. Pölten warten mitreißende Performances auf tanzhungriges Publikum.

Das Festspielhaus St. Pölten startet unter der Leitung von Tanz-Expertin Bettina Ma­such in eine neue Ära. Ein spannendes Herbst-Programm bietet freudige Wiedersehen mit „alten Bekannten“ wie Sidi Larbi Cherkaoui und aufregende Neuentdeckungen wie Oona Doherty oder Saïdo Lehlouh.

Flämische Heimat, israelische Beats & französische Moves

Die Saison startet am 07. Oktober mit der Öster­reich-Premiere von „Vlaemsch (chez moi)“, dem ersten Teil eines neu­en Diptychons von Star-Choreograf Sidi Larbi Cher­kaoui. Gemeinsam mit dem bildenden Künstler Hans Op de Beeck, dem Musiker Floris De Rycker und dem Modedesigner Jan-Jan Van Essche – alle „flämische zeitgenössische Meister“ ihres Fachs – konfrontiert sich der Choreograf mit den eigenen Wurzeln und wirft dabei brisante Fragen auf. Ein mitreißender Tanzabend zwischen regionaler Verankerung und interkulturellem Dialog.

Zwei Männer in Uniformen tanzen auf einer Bühne.

Sharon Eyal, eine der gefragtesten Choreograf:innen der Gegenwart, gastiert am 15. Oktober mit der Österreich-Premiere von „Soul Chain“. In ihrem unverkenn­baren Stil fusioniert die Israelin ausgefeilte verfremdete Ballett­technik mit eindringlichem Elektro und hinterlässt wahrhaft physische Eindrücke.

B-Boying vs. Stereotype Männlichkeit: Mit Saïdo Lehlouh ist am 29. Oktober ein wichtiger Vertreter der Pariser Hip-Hop-Community erstmals auf einer österreichischen Bühne zu erleben.

Nordirischer Tanz am Puls der Zeit & Marokkos jahrhundertealtes akrobatisches Erbe

Oona Dohertys Performances gehen auf direktem Weg ans Ein­gemachte. Die junge Choreografin aus Belfast wurde 2021 mit dem Silbernen Löwen der Biennale in Venedig ausgezeichnet und zeigt nun mit „Navy Blue“ am 11. November ein intensives Tanz­stück, das den Diskurs über bren­nende Themen unserer Gesellschaft in Gang setzt.

Eine Gruppe von Tänzern in dunkler Kleidung führt eine Performance auf einer Bühne auf.

Zwischen Gegenwart und Vergangenheit, Orient und Okzident erobern 15 Artist:innen der marokkanischen Groupe Acrobatique de Tanger mit traditioneller Akroba­tik, Breakdance, Taekwondo und Freestyle-Fußball die Bühne. Zu sehen am 19./20. November.

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