Lichtblick bei Blutkrebs: Innovative Therapien gegen Multiples Myelom

Innovative Krebstherapien verbessern die Lebensqualität von Patienten.
Krebsdiagnosen lösen oft Angst aus, doch beim Multiplen Myelom gibt es zunehmend Grund zum Optimismus. Früher fast ein Todesurteil, hat sich die Behandlung dieser Blutkrebsart erheblich weiterentwickelt. Heute stehen zahlreiche Therapieoptionen zur Verfügung, und die Forschung schreitet voran.

In Österreich sind schätzungsweise 2.500 Personen am Multiplen Myelom erkrankt¹, europaweit sind es rund 60.000². Das Multiple Myelom ist eine Blutkrebserkrankung der Plasmazellen (Myelomzellen) im Knochenmark, die für die Antikörperproduktion zuständig sind. Durch die unkontrollierte Vermehrung kranker Plasmazellen werden gesunde Blutzellen verdrängt und die Antikörper können ihre Funktion nicht mehr ausführen. Die häufigsten Symptome sind unklare Knochenschmerzen, Ermüdung und eine erhöhte Infektionsanfälligkeit.

Frühe Diagnose

Die Erkrankung betrifft häufiger ältere Menschen – die Erstdiagnosen erfolgen bei Männern durchschnittlich im Alter von 72 Jahren, bei Frauen zwei Jahre später mit 74 Jahren.³ Das Multiple Myelom wird aber auch vermehrt bei Jüngeren festgestellt. Bei anhaltenden Knochenschmerzen, die auf übliche Schmerztherapien nicht ansprechen, sollten Blut- und Harnanalysen sowie eine Knochenmarkbiopsie durchgeführt werden, um eine mögliche Krebserkrankung abzuklären. Assoc. Prof. PD Dr. Maria Theresa Krauth, Programmdirektorin Multiples Myelom, Leiterin hämatologische Ambulanz Medizinische Universität Wien, betont: „Achten Sie auf die Signale Ihres Körpers. Viele Patienten gehen erst zum Arzt, wenn die Schmerzen ihren Alltag beeinträchtigen. Dabei ist es wichtig, schon bei den ersten unklaren Schmerzsignalen ärztlichen Rat einzuholen. Früherkennung spielt für die Therapiemöglichkeiten sowie ein besseres Behandlungsergebnis eine entscheidende Rolle.“

Lichtblick bei Blutkrebs: Innovative Therapien gegen Multiples Myelom

Assoc. Prof. PDDr. Maria Theresa Krauth, Programmdirektorin Multiples Myelom, Leiterin hämatologische Ambulanz Medizinische Universität Wien

Chance: neue Therapien

Die meisten Behandlungen für Multiples Myelom können ambulant erfolgen und setzen überwiegend auf Chemotherapie-freie Methoden. Innovative Ansätze haben die Lebensqualität vieler Patienten stark erhöht. „Die Diagnose Multiples Myelom bietet heutzutage vielversprechendere Aussichten auf erfolgreichere Behandlungsergebnisse als noch vor zehn Jahren. Die Krankheitssymptome nehmen speziell unter den neuen Immuntherapien signifikant ab, sodass Patienten sogar weiterhin ihrem Beruf nachgehen können“, erklärt Dr. Krauth.

Innovative Forschung

„Neue Therapien mit CAR-T-Zellen und bispezifischen Antikörpern zeigen bereits in frühen Behandlungsphasen vielversprechende Testergebnisse und könnten möglicherweise in Zukunft die autologe Stammzelltransplantation ersetzen. Es geht heutzutage, dank der wirksamen Therapien, nicht mehr um das Überleben von Monaten, sondern von vielen Jahren. Vielleicht ist es in Zukunft sogar möglich, die Erkrankung ganz zu heilen“, führt Dr. Krauth aus. Internationale Studien zu diesen Therapieansätzen sind im Gange. Johnson & Johnson Innovative Medicine Austria, die Pharmasparte von Johnson & Johnson, investiert seit 30 Jahren in Forschung und Entwicklung zur Bekämpfung von Krebs und gilt als Pionier auf diesem Gebiet.

Krebs ist immer tödlich? 
Obwohl Krebs eine ernste Erkrankung ist, führt eine Diagnose nicht automatisch zum Tod. Dank moderner Medizin ist das Multiple Myelom heute gut behandelbar. 

Bei der Therapie fallen immer die Haare aus? 
Haarausfall tritt meist nur bei einer hochdosierten Chemotherapie vor einer Stammzelltransplantation auf und ist temporär. Bei anderen Krebstherapien bleibt das Haar erhalten. 

Das Multiple Myelom lässt sich mit alternativen Therapien heilen? 
Alternative Therapien können manchmal Symptome lindern und die Lebensqualität verbessern, ersetzen aber keine modernen Therapien. Sie sollten immer mit dem behandelnden Arzt besprochen werden, um Wechselwirkungen zu vermeiden.

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Referenzen:
1 http://www.statistik.at/web_de/statistiken/menschen_und_gesellschaft/gesundheit/krebserkrankungen/plasmozytom_myelom/index.html
2 http://www.myelom.net/multiplesmyelom/haeufig-gestellte-fragen
3 https://www.onkopedia.com/de/onkopedia/guidelines/multiples-myelom/