Warum wir jetzt keine Zukunft machen

Wer auf eine Verbesserung der heimischen Geschäftslage gehofft hat, wird auch heuer enttäuscht. Zu Beginn des dritten Rezessionsjahres in Folge ist so gut wie keine Erholung in Sicht – zumindest bis dato. Im Rahmen unserer jüngsten Umfrage, dem Austrian Business Check, haben gerade einmal 43 Prozent der Betriebe von einer sehr guten oder guten Geschäftslage gesprochen. So wenige wie seit dem Jahr 2020 nicht mehr – und damals war die Corona-Krise gerade einmal wenige Wochen alt. Fünf Jahre später sieht die Situation weiterhin alles andere als rosig aus. Auch hinsichtlich der Auftragslage zeigt sich ein Wechselbad der Gefühle: Für das Vorjahr berichtet lediglich ein Drittel der Betriebe von einem Anstieg gegenüber 2023. In den ersten Monaten 2025 sind zumindest mehr als 40 Prozent der Betriebe mit ihrer Auftragslage zufrieden. Conclusio: Zu viele nationale und internationale Störfeuer verhindern eine spürbare Verbesserung der wirtschaftlichen Situation.
Jahresvergleich: Industrie als großer Verlierer
Ein Blick in die einzelnen Branchen zeigt teils gravierende Unterschiede. Der Dienstleistungssektor weist mit 49 Prozent das beste Ergebnis in puncto Geschäftslage auf, während der Handel (29 %) weiterhin das größte Sorgenkind ist. Einem Großteil der Betriebe bleibt kaum Luft zum Atmen. Das belegen auch die hohen Insolvenzzahlen im ersten Quartal 2025. Darüber hinaus zeigt die Geschäftslage in der Industrie (32 %) deutlich nach unten – gegenüber dem Vorjahr schlägt ein Minus von 24 Prozentpunkten zu Buche. Damit zählt die Industrie zu den großen Verlierern im Jahresvergleich: Das hohe Maß an Bürokratie setzt der heimischen Industrie besonders zu. In Kombination mit den hohen Kosten, der Inflation und internationalen handelspolitischen Risiken ist das ein Mix, der das Leben der Industriebetriebe massiv erschwert.
Sparen als Gebot der Stunde
Die aktuellen Ergebnisse lassen es bereits vermuten. Viele Unternehmen mussten zuletzt massiv an der Kostenschraube drehen. 80 Prozent haben teils umfassende Sparmaßnahmen in ihren Betrieben implementiert, was ausgabenseitig auch im Bereich der Investitionen zu spüren ist. Werden Investments getätigt, dann mehrheitlich in einem moderaten Ausmaß und mit dem Ziel, den laufenden Betrieb aufrechtzuerhalten. Finanziert werden sie vorrangig, indem auf Eigenmittel zurückgegriffen wird. Von gezielten Investitionen um neue, innovative Projekte auf Kurs zu bringen, ist aktuell also kaum die Rede. Die Unternehmen haben sich einem rigorosen Sparkurs verschrieben. Ausgaben werden gekürzt, Investitionen gebremst und offene Stellen werden häufig nicht nachbesetzt. Diese Strategie hilft kurzfristig die Liquidität sicherzustellen, ist aber sicher kein Modell für die Zukunft. Wenig überraschend rückt aktuell auch das Thema Risikomanagement wieder verstärkt in den Fokus, und damit auch der Faktor Bonität.
KSV1870 CEO Ricardo-José Vybiral spricht über die aktuelle Geschäftslage der Unternehmen
Bonität als Rettungsanker
Heute ist die Bonität mehr als nur eine Kennzahl. Sie ist ein relevanter Faktor für positive Geschäftsentscheidungen, Finanzierungsmöglichkeiten und wirtschaftlichen Erfolg. Sie zeigt an, inwieweit ein Unternehmen oder eine Privatperson in der Lage ist, finanzielle Verpflichtungen fristgerecht zu erfüllen. Ein gutes Bonitätsrating wie jenes des KSV1870 signalisiert eine stabile wirtschaftliche Basis und erleichtert den Zugang zu Krediten und den Abschluss von Geschäften. Moderne Ratingsysteme sind eine Kombination aus präzisen Datenanalysen und menschlichem, betriebswirtschaftlichen Verständnis. Positive Bonitätsbeurteilungen unterstützen bei der Verhandlung von Zahlungszielen, helfen, die Liquidität im Unternehmen zu sichern und schaffen Vertrauen zwischen Geschäftspartnern – insbesondere dann, wenn die Bonität nicht nur punktuell geprüft wird, sondern ein langfristiges Monitoring implementiert wird. Besonders in Branchen mit hohen finanziellen Verbindlichkeiten ist eine zuverlässige Bonitätsbewertung unerlässlich.