Individuelle Geschenke – nicht nur für den Muttertag

Die Wiener Landesinnung der Kunsthandwerke entstand durch einen Zusammenschluss verschiedenster Berufszweige in der Wirtschaftskammer Wien und zeichnet sich durch die große Vielfalt ihrer Mitgliedsbetriebe aus. Hier finden sich Vertreter:innen der Handwerke der Buchbinder:innen, Musikinstrumentenerzeuger:innen, Uhrmacher:innen, Gold- und Silberschmiede und die Erzeuger:innen kunsthandwerklicher Zier- und Schmuckgegenstände. Was die Betriebe – bei all ihrer Unterschiedlichkeit – verbindet, bringt der Wiener Landesinnungsmeister der Kunsthandwerke, Wolfgang Hufnagl, auf den Punkt: „Die Produkte der Handwerke zeichnen sich durch hohe Qualität in Gestaltung und Fertigung aus, HandwerkerInnen bieten Design und Herstellung aus einer Hand. Aufgrund ihres hohen gestalterischen Wertes heben sie sich deutlich von der maschinellen Massenproduktion ab.“

Ressourcenschonend und hochwertig
Die Wiener Kunsthandwerker:innen überzeugen nicht nur mit ihren individuellen Kreationen, sie verwenden darüber hinaus häufig ressourcenschonende Materialien und hochwertige Rohstoffe. Ein besonderes Anliegen ist dem Wiener Innungsmeister, diese wertvollen Berufe wieder in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken.

Muttertagsinitiative der Wiener Goldschmiede: Mutter und Sohn/Tochter entwerfen gemeinsam einen Ring, der anschließend für beide vom Profi in Silber gegossen wird.
Besonderes zum Muttertag
Eine ganz spezielle Initiative hat sich die Wiener Goldschmiede für den Muttertag ausgedacht. Die Meister:innen des Betriebes laden Mutter und Sohn oder Tochter zu einem gemeinsamen Besuch in der Werkstatt ein, wo sie unter Assistenz und Beratung eines Meisters/einer Meisterin einen Ring aus Wachs nach ihren Vorstellungen entwerfen und schnitzen können. Diese Kreation wird dann vom Experten/von der Expertin in einen Silberring gegossen. Mutter und Sohn bzw. Tochter erhalten im Anschluss je ein Exemplar. Der Zeitaufwand beträgt zwischen einer und zwei Stunden. Das gemeinsame Erlebnis ist nicht nur eine einzigartige Erfahrung für Mutter und Kind (das Kind sollte wenigstens im Schulalter sein), das Schmuckstück hat darüber hinaus eines lebenslangen Erinnerungswert.
Informationen und Anmeldungen über die E-Mail: Kunsthandwerke@wkw.at
Beratung, Kommunikation und Verständnis sind die Grundlagen für ein gelungenes Schmuckstück. Die Gold- und Silberschmied:innen entwerfen, fertigen und reparieren Schmuck und Geräte in allen Bereichen des profanen und sakralen Schmucks. Was ihnen dabei besonders am Herzen liegt, ist die Wiederverwertung von altem, ungetragenem Schmuck, der oft unbeachtet in Schubladen vor sich hindämmert.
Die Anregung von Innungsmeister Hufnagl: „Packen Sie die Schatulle und gehen Sie zu Ihrem Goldschmied oder Ihrer Goldschmiedin in der Nähe. Er/sie gibt Ihnen Auskunft über den Wert und auch Tipps, wie man den Schmuck in modernes Design umarbeiten kann.“ Als Alternative wird das Gold auch angekauft. Sie sollten dabei auf jeden Fall auf Gold- und Silberschmiedbetriebe mit dem Innungszeichen vertrauen.

Wolfgang Hufnagl, Wiener Landesinnungsmeister.
Auch Buchbinder:innen haben Zukunft
„Es wird auch in Zukunft Bedarf an Büchern und vergleichbaren Werken geben, die die ungeheure Kreativität und Individualität der buchbinderischen Erzeugnisse benötigen“, ist Landesinnungsmeister Hufnagl überzeugt. Gerade auch im großen Markt der qualitativ hochwertigen Werbeartikel und Verpackungen ist genug Platz, um sich auch in Zukunft zu positionieren. Auch hier bietet sich der Muttertag für die Herstellung eines kreativen Geschenks an. So könnte man etwa verschiedene Kinderzeichnungen oder auch Gutscheine zu einem hübschen Büchlein für die Mama binden lassen.

Schöne Geschenke gibt es auch bei den Buchbinder:innen.
Viele Chancen für Uhrmacher:innen
Der Beruf des Uhrmachers hat eine lange Geschichte. „In unseren Betrieben werden zwar heute zumeist keine Uhren mehr geplant und erzeugt, der Schwerpunkt liegt auf dem Reparieren und Restaurieren moderner mechanischer und elektronischer Armbanduhren und Großuhren“, sagt Wolfgang Hufnagl. Auch antike Zeitmesser werden am Laufen gehalten und so ihr Werterhalt gesichert. Konsument:innen kaufen zwar heute teilweise global ein, das Service wird aber meistens lokal in Anspruch genommen. Was viele Konsument:innen nicht wissen, erörtert Hufnagl: „Unsere Uhrmacher werden von den jeweiligen Uhrenerzeuger:innen gründlich geschult. Dadurch erhalten sie Originalersatzteile und können auch Markenuhren ganz professionell servicieren, ohne dass die Fabrikate an den Hersteller eingeschickt werden müssen.“
Musikinstrumente pflegen
Der österreichische Musikinstrumentenbau ist ein Kunsthandwerk mit höchstem Anspruch an die Qualität der verwendeten Materialien. Er umfasst die Herstellung sowie die Reparatur und Wartung von Musikinstrumenten. Aber auch hier beschreiten die Kunsthandwerker:innen neue Wege. Die EGB Community (European Guitar Builders) widmet sich derzeit einem spannenden, kollektiven Gitarrenbauprojekt. Die JAF-Master ist eine ultraleichte und kompakte Thinline Headless E-Gitarre mit 24 Bünden und kurzer Mensur. Sie kombiniert magnetische Pickups mit Kontakttonabnehmern an sinnvollen Stellen im Korpus und Hals. Der Name leitet sich von den Initialen der Vornamen der beteiligten Gitarrenbauer – Johannes Auly (Auly Guitars), Adam Wehsely-Swiczinsky (MADA Guitars) und Frank Deimel (Deimel Guitarworks)– ab, die alle Meister ihres Fachs sind. Ob sich das Projekt zur Zufriedenheit ihrer Schöpfer weiterentwickeln wird, wird die Zukunft zeigen.

Musikerzeuger:innen entwickeln eine ultraleichte E-Gitarre.
Die „kleinen“ Kreativen
Diese stark wachsende Branche, die vor allem in kleinen Ateliers und auf immer zahlreicher werdenden Märkten ihre Produkte verkauft, stellt handgemachte Unikate und Kleinserien sowie individuelle Modeschmuckgegenstände aus vielfältigen Ausgangsmaterialien wie Steinen, Ton, Holz, Naturmaterialien etc. her. Das Wesentliche an dieser sehr heterogenen Branche ist der kreative Umgang mit diversen Materialien. Der diesen Hersteller:innen innewohnende Gedanke ist die Abkehr von der Massenerzeugung und Hinwendung zu Nachhaltigkeit und Regionalität. Was diese junge Branche so einzigartig macht, ist das ungewöhnlich breite Spektrum, eigene Ideen umzusetzen. Generell besteht eine immer größere Nachfrage nach handgemachtem und selbstdesigntem Kunsthandwerk. Auch hierist der eigenschöpferische (künstlerische) Zugang nebst einer handwerklichen Ausbildung oder Grundbefähigung Voraussetzung, um höhere Qualität – weit weg von der Massenproduktion – herzustellen. Ein großer Trend neben der steigenden Nachfrage nach Unikaten ist das Re- und vor allem das Upcycling von bestehende Produkten. Fazit: Das Kunsthandwerk lebt, blüht und gedeiht und hat es sich verdient, auch bewusst wahrgenommen zu werden.
Sämtliche Betriebe des Wiener Kunsthandwerks finden Sie im Firmen A-Z der Wiener Wirtschaftskammer.

Kleine kreative Betriebe stellen originelle Unikate her.
