ImPulsTanz: Die vorletzte Woche bringt neuen Schwung & viele Stars

ImPulsTanz: Die vorletzte Woche bringt neuen Schwung & viele Stars
In diesem Sommer ist Wien wieder Schauplatz des größten Festivals für Tanz und Performance: Bis 6. August dürfen sich Besucher:innen des ImPulsTanz Festivals noch auf ein vielfältiges Programm freuen. Wir verraten, welche Performances, Workshops und Co Sie nicht verpassen sollten.

Das internationale Tanzfestival ImPulsTanz hat auch 2023 wieder einiges Atemberaubendes, Spannendes und auch Kurioses zu bieten: Von österreichischen Erstaufführungen bis hin zu spannenden Performances und innovativen Ausstellungen finden Sie hier die Highlights von 28. Juli bis 6. August.

Vom Ruf der Freiheit & tollkühnen Rebellinnen 

In Monkey off My Back or the Cat’s Meow von Trajal Harrell und dem Schauspielhaus Zürich Dance Ensembles wird der dringende Ruf nach Freiheit laut. Der Choreograf hat die amerikanische Declaration of Independence von 1776 neu gelesen und den brutalen Umgang der First Nations mit schwarzen Menschen in der Performance verarbeitet. Bei DeSacre! wird an die Gruppe Pussy Riot und ihren Protestauftritt in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale erinnert. In der Otto Wagner Kirche am Steinhof / Wien Museum gibt es für die Hommage an die tollkühnen russischen Rebellinnen am 31. Juli sogar eine Zusatzvorstellung.

Eine Interpretation zweier prägender Figuren der US-amerikanischen Tanzszene können Sie in Closer von Ishmael Houston-Jones und Keith Hennessy hautnah miterleben. Sie arbeiteten erstmals Mitte der 1990er Jahre zusammen und führen seit 25 Jahren ein intensives Gespräch über Kunst, Zusammenarbeit, Improvisation, Race, Aktivismus, Sex, Tanz, Geschichte und Zukunft. 

Noch einmal erleben: Stars & Performancekunst

Ist es ein Konzert, ein Auftritt, Stand-up-Comedy oder doch experimentelle Performancekunst? Bei Cie. Ivo Dimchev mit seiner Performance Begeraz Top 40 ist das nicht ganz klar. Eines ist aber eindeutig: Die Show des bulgarischen Künstlers, der in den letzten 20 Jahren mehr als 40 Bühnenproduktionen choreografiert und inszeniert und zudem rund 100 eigene Songs geschrieben hat, ist absolut sehenswert.

Das trifft auch auf BLACK LIGHTS von Mathilde Monnier / Otto Productions zu. Ihr Gruppenstück ist aber nichts für schwache Nerven, denn es ist eine kompromisslose Position wider die alltägliche Gewalt gegen Frauen und somit brandaktuell. Trajal Harrell ist hingegen mit einem der beliebtesten ImPulsTanz Classics wieder auf der Bühne: The Köln Concert.

Lang erwartete österreichische Erstaufführungen

Im Akademietheater erwartet Besucher:innen des ImPulsTanz Festivals die tänzerische Extremistin Marina Otero mit LOVE ME„Diese Arbeit ist ein Abschied“, wie sie selbst sagt. Aggression, Wut und Brutalität sind verpönte, aber auch faszinierende Eigenschaften des menschlichen Körpers. Dieses Phänomen untersucht Ruth Childs in ihrem neuen Solo Blast! und konzentriert sich auf den gewalttätigen und explosiven, aber auch leidenden Körper. In Far From Home erleben Sie einen gefühlsgeladenen Ausdruck der Suche, um herauszufinden, wo man eigentlich hingehört. Von dieser Performance, die vor allem das Ziel hat, Menschen miteinander zu verbinden, gibt es sogar drei Zusatzvorstellungen.

Bunte Vielfalt in Tanz und Choreografie

Das ImPulsTanz Festival ist selbstverständlich Bühne für heimische Künstler:innen sowie auch Talente aus aller Welt. Bei der griechischen Choreografin Lenio Kaklea finden Sie in Agrimi (Fauve) ein Trio auf der Bühne: Die Tänzer:innen verkörpern Ideen von Wildnis und Eroberung, die sich mit Legenden von der Jagd und mit Assoziationen zu Tanz und Sexualität mischen. Luca Bonamore und Lau Lukkarila entführen ihre Zuseher:innen mit Lapse and the Scarlet Sun in eine imaginäre Karaokebar und Samira Elagoz gibt in Seek Bromance einen Einblick in „die Beziehung dreier Liebhaber“, wobei einer von ihnen die Kamera ist. 

Aber auch noch viele weitere internationale Stars in Sachen Tanz und Choreografie lassen sich beim ImPulsTanz Festival blicken, wie beispielsweise die renommierte Choreografin Michèle Anne De Mey. Die Belgierin hat sich mit der Salzburger BODHI PROJECT dance company in blue smile zusammengetan, um einen emotionsgeladenen Tanz über Gemeinschaft, Abhängigkeit und Emanzipation zu erschaffen, in dem sich Sehnsucht nach Zugehörigkeit und Angst vor Ausgrenzung gegenüberstehen. Benoît Lachambre zeigt mit Dramaturgin Kathy Casey und einer Handvoll Künstler:innen aus Kanada, Mexiko und dem Libanon tiefgehende Reflexionen künstlerischer Wirklichkeiten. Mit dabei sind bei All in All: Perro de Fuego y Rata de Agua auch 80 pinke Hula-Hoop-Reifen.

Newcomerin der Choreografie

„Ich bin allein, aber bevölkert“, heißt es zu Beginn von Anne Lise Le Gacs radikaler Mischung in La Caresse du Coma ft. YOLO. Seit 45 Tagen sitzt die Performancekünstlerin in einem kroatischen Vier-Sterne-Spa und sucht das Glück. Wie das gelingen soll? Eines können wir vorweg verraten: Es wird eine spannende Reise mit einigen Überraschungen in außergewöhnlicher Atmosphäre.

ImPulsTanz erobert die Leinwand

Im Österreichischen Filmmuseum erwartet Sie das brandneue Musikvideoprogramm 2 Die 4 von und mit hochkarätigen Künstler:innen. Derek Howard kombiniert Tanz mit narrativen Filmtechniken und versucht gemeinsam mit Emma W. Howes und Justin F. Kennedy in Cannibalizing the Conductor, sich den Zuständen von Trance filmisch zu nähern.

Begleitprogramm: Freestyle Dance Contest

Neben den tollen Performances mit einer Vielzahl an Stars gibt es auch spannende Workshops, bei denen Sie zum Mitmachen motiviert werden. So sind am 29. Juli um 20:15 Uhr Tänzer:innen aller Stile, jeden Levels und Alters herzlich eingeladen, beim Contest Rhythm is a Dancer um den Hauptpreis – eine Residency bei ImPulsTanz 2024 – zu tanzen.

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