Fühlen zwischen Funk und Feldern

Ein Handy mit einem Stromnetz dahinter.
Elektrosmog. Die Profis der Raumenergetik klären über elektrische, magnetische und elektromagnetische Felder auf – und geben Tipps für ein besseres Wohlbefinden.

Elektrische Geräte und ihre Felder gehören für den Großteil der Menschen längst zum Alltag. An die möglichen Auswirkungen auf Umwelt, Wohlbefinden und Gesundheit denken dabei die wenigsten. Die Umweltverschmutzung durch künstlich erzeugte elektrische, magnetische und elektromagnetische Felder wird als Elektrosmog bezeichnet. Unterschieden wird dabei in niederfrequente und hochfrequente Felder. „Allen voran die hochfrequenten Felder, üblicherweise Funk-Anwendungen wie WLAN, Bluetooth oder Mobilfunk, sind in den letzten Jahren stetig angestiegen. Da sind wir von Haus aus großen Belastungen ausgesetzt“, erklärt Raumenergetiker und Elektrosmog-Berater Andreas Schleidt-Schuller. Er berät Menschen, die sich gegen diese Belastungen bestmöglich schützen wollen. Allen voran, weil die Belastung in den letzten Jahren stetig zugenommen hat, sei es hilfreich, individuell tätig zu werden. „Schon einfache abschirmende Maßnahmen können für viele Menschen große Unterschiede im Wohlbefinden hervorbringen“, so der Experte.

Fehlende Kenntnis über Problematik 

Während die meisten Menschen von den elektrischen, magnetischen und elektromagnetischen Feldern nichts mitbekommen, reagieren einige wenige äußerst stark – dieses Phänomen wird Elektrohypersensibilität genannt. Von Schlafstörungen und erhöhter Nervosität bis hin zu möglichen Herzrhythmusstörungen sind die Auswirkungen, die möglicherweise damit zusammenhängen, sehr breit gefächert. Viele wissen gar nicht, dass sie vielleicht negativ auf Elektrosmog reagieren. „Die fehlende öffentliche Bekanntheit und Kenntnis über die Thematik ist ein großes Problem“, so Schleidt-Schuller. Er setzt beim Schutz vor elektromagnetischen Feldern und Strahlung auf die 3-A-Regel: Abstand, Aufenthaltsdauer und Abschirmung. Wenn möglich kommt noch das vierte und einfachste A – Abschalten – dazu.

Fühlen zwischen Funk und Feldern

Charly Lechner, Wiener Fachgruppenobmann

Vom Handy weglegen bis zur Bauplanung 

Schon mit ein paar einfachen Handgriffen lassen sich diese Maßnahmen in den Alltag integrieren. Mit einem Headset – am besten mit Airtube-Technologie – lässt sich beim täglichen Telefonieren der Abstand zwischen Handy und Körper vergrößern. Wer sein Handy z. B. als Wecker verwendet, sollte über Nacht den Flugmodus aktivieren und es, wenn möglich, nicht direkt neben dem Körper laden. Muss man erreichbar sein, empfiehlt es sich, zumindest die mobilen Daten auszuschalten. 

„Alles, was man an Belastungen einschränken und vermeiden kann, ist ein Gewinn für das eigene Wohlbefinden“, so der Elektrosmog-Berater. Beim Schlafplatz – wie auch am Arbeitsplatz – sei zusätzlich auch die elektrische Installation nicht zu unterschätzen. „Viele Lampen, Kabel, Steckerleisten im direkten Umfeld – das alles verursacht starke niederfrequente Felder, deren Auswirkungen von vielen unterschätzt werden“, warnt Schleidt-Schuller. Er rät zu geschirmten Kabeln und anderen geeigneten Produkten wie feldreduzierten Nachttischlampen. Am effektivsten lassen sich abschirmende Maßnahmen in früheren Phasen der Wohnraumplanung setzen. 

„Wer schon in der Planungsphase oder während des Bauens an Anti-Elektrosmog-Maßnahmen denkt, kann am kostengünstigsten und effektivsten vorsorgen“, so der Experte. Für zielgerichtete Maßnahmen sollte man allerdings einen Profi hinzuziehen. „Abschirmende Maßnahmen wie Wandfarben oder Vorhänge können sich beim falschen Einsatz konterkarieren, hier unterstützen wir als Beraterinnen und Berater für bestmögliche Ergebnisse“, erklärt der Raumenergetiker. Vor einem Umzug ist eine Besichtigung oder eine Analyse des neuen Standorts auch immer empfehlenswert.

Gütesiegel sichert Branchenstandards 

Um die Wertigkeit und Professionalität der Branche noch weiter zu stärken, wurde ein eigenes Qualitätsmanagementprogramm „Berufliche Sorgfalt“ für die Berufsgruppe geschaffen. „Das fördert die Wahrnehmung als professioneller Berufsstand, die Steigerung des Ansehens und die Wertschätzung der Dienstleistungen der Branche und gibt der Kundschaft Sicherheit bei der Wahl eines passenden Anbieters“, freut sich Charly Lechner, Fachgruppenobmann der persönlichen Dienstleister der Wirtschaftskammer Wien.

„Wir wollen die Balance herstellen“

Oswald Ritzengruber im Interview über Freiräume, Energieflüsse und Branchenstandards.

Was können sich Laien unter Raumenergetik vorstellen?

Es geht darum, Freiräume zu schaffen und Balance herzustellen. In der heutigen Zeit leben Menschen auf möglichst wenig Raum, da bleibt die Harmonie oftmals auf der Strecke. Dabei zu helfen, das persönliche Gleichgewicht herzustellen und das individuelle Wohlbefinden zu steigern, ist das Kernthema der Raumenergetik. 

Welche Dienstleistungen kann man dafür in Anspruch nehmen?

Die Einsatz- und Unterstützungsmöglichkeiten sind vielfältig: Von Abschirmmaßnahmen und Elektrosmog-Beratung bis hin zur Adaptierung der Wohnungseinrichtung, welche die Raumenergien bestmöglich fließen lässt, ist für jeden etwas dabei. Raumenergetikerinnen und Raumenergetiker gestalten Wohn-, Arbeits- oder Verkaufsräume harmonisch oder optimieren diese. Durch die Kombination von bewährtem Wissen können Störfelder gemieden und optimale Lebensbedingungen nach Möglichkeit geschaffen werden. Dabei verstehen sich die Profis unserer Berufsgruppe vor allem als Ergänzung zu einer professionellen Planung und baulichen Ausführung. 

Fühlen zwischen Funk und Feldern

Raumenergetik-Berufsgruppensprecher Oswald Ritzengruber

Wie gehen Interessierte am besten vor, um sich in das Thema zu vertiefen?

Mit professioneller Unterstützung der Raumenergetik. Im Firmen A bis Z der Wirtschaftskammer findet man alle Mitglieder der Berufsgruppe bundesweit online. Sie unterliegen den Richtlinien und Vorgaben ihrer Fachgruppe der persönlichen Dienstleister. Das gewährleistet professionelle Arbeit. 

Sie waren in der Entwicklung des neuen Zertifizierungsprogrammes leitend involviert. Warum ist das so wichtig für die Branche?

Es dient unserer Kundschaft und allen Interessierten maßgeblich als Entscheidungshilfe. In einem freien Gewerbe wie unserem ist das wichtig, um Qualität und Sorgfalt hervorzuheben und zu garantieren.

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