Experte: „Die Preise für Immobilien werden weiter steigen“

Der Immobilienmarkt bleibt weiter attraktiv. Horst Lukaseder, Mitglied der Geschäftsführung der VMF Immobilien GmbH, spricht im Interview über Chancen für Privatanleger und auch institutionelle Investoren.

Während die Pandemie und nun auch der Krieg in der Ukraine tiefe Spuren in der heimischen Wirtschaft hinterlassen haben, boomt das Immobilienbusiness. Wie gut ist die VMF Immobilien durch die schwierigen letzten zwei Jahre gekommen?

Horst Lukaseder: Die Herausforderungen in den vergangenen zwei Jahren waren groß. Aber die Projektentwicklung- und Bauträger Gesellschaft VMF Immobilien GmbH konnte 2021 deutlich wachsen. Wir konnten den Umsatz verdoppeln und waren 2020 noch 60.000 Quadratmeter in Planung oder Bau, so waren es 2021 bereits über 100.000 Quadratmeter. Dieses enorme Wachstum bedurfte aber auch großer Anpassungen im Unternehmen. Wir haben nicht nur neue Mitarbeiter aufgenommen, sondern werden auch 2022 das Team deutlich erweitern.

Wie erklären Sie sich diese seit Jahren ungebrochene Nachfrage nach Immobilien?

Immobilien sind Sachwerte und damit wertstabil. Während im Bereich der festverzinslichen Geldanlage, wie etwa Sparbücher oder auch Anleihen, kaum Renditen zu erzielen sind und auf der anderen Seite die Aktienmärkte doch hohe Schwankungsbreiten aufweisen, bieten Immobilien einen steten Wertzuwachs. Zudem waren die Finanzierungskonditionen aufgrund der Nullzins-Politik der Europäischen Zentralbank für Kreditnehmer sehr günstig. Das hat den Markt sicher befeuert.

Hat sich in Österreich nicht schon eine Immobilienblase gebildet?

Die Preise haben in den vergangenen Jahren stark zugelegt, aber von einer Blase kann noch nicht gesprochen werden. Gerade in den Ballungszentren in denen wir aktiv sind, wie etwa Wien, Graz, Salzburg und Klagenfurt, resultieren die Preissteigerungen nicht zuletzt aus einer hohen Nachfrage nach Wohnraum. Der Zuzug in diese Städte ist groß und das schlägt sich auch auf den Immobilienmarkt nieder. Wir gehen davon aus, dass die Preise in den nächsten Jahren weiter steigen werden, aber nicht mehr in dem Ausmaß wie in den letzten Jahren.

Wie wird sich hier die hohe Inflationsrate auf den Markt auswirken?

Diese wird sicher zu weiteren Preissteigerungen am Immobilienmarkt beitragen. Einerseits sind Immobilien jetzt noch attraktiver für Anleger geworden, weil sie, wie bereits erwähnt, als Sachwert den Wert des Geldes erhalten. Aber die Inflation wirkt sich auch auf die Baupreise aus. Grundstücke aber auch Baumaterialien wie etwa Zement oder Holz sind deutlich teurer geworden.

Die VMF Immobilien hat sich insbesondere auf den Bau von Wohnraum spezialisiert. Für welche Investoren entwickeln Sie Projekte?

Wir sind sehr breit aufgestellt und gerade bei den Investoren achten wir auf einen vielfältigen Mix. Wir haben zahlreiche institutionelle Investoren, die ganze Immobilienprojekte von uns entwickeln und umsetzen lassen. Darüber hinaus haben wir auch viele Projekte im Portfolio, bei den wir einzelne Wohnungen an Privatanleger verkaufen. Wir bieten für jeden Bedarf etwas an.

Wie wichtig ist das Thema Nachhaltigkeit bei der Entwicklung von neuen Immobilienprojekten?

Angesichts der aktuellen Energiekrise ist das Thema nicht mehr wegzudenken. Dabei ist uns wichtig, unseren nachhaltigen Projekten nicht nur mit ein paar Solarzellen am Dach oder Bäumchen im Vorgarten einen grünen Anstrich zu geben. Wir nehmen den Begriff Nachhaltigkeit sehr ernst und achten sowohl bei der Errichtung einer Immobilie wie auch beim Betrieb vor allem auf das Thema Ressourcenschonung! Die VMF Immobilien GmbH hat in diesem Bereich eine große Expertise, die vom Markt und unseren Kunden besonders honoriert wird.

Wird das Thema Nachhaltigkeit auch bei Ihnen im Unternehmen gelebt?

Selbstverständlich! Erst vor wenigen Monaten ist die VMF Immobilien GmbH in ihre neue Zentrale in das K21 in Brunn am Gebirge umgezogen. Das neue Gebäude besticht durch seinen nachhaltigen Ansatz. Die zertifizierte energieneutrale Bauweise senkt die Betriebskosten auf ein Minimum und hilft somit die Umwelt langfristig zu schonen. Zudem verfügt das Gebäude über eine Photovoltaikanlage, ein eigenes Blockheizkraftwerk, Absorptionskältemaschinen, Gründächer und eine Regenwassersammlung zur nachhaltigen Bewässerung der Außenanlagen. Die K21-Green Office Bauweise spiegelt damit auch unseren nachhaltigen Ansatz in unserer Unternehmensphilosophie wider.