Englischlernen: 4 typische Fehler und wie man sie vermeidet

Der EF English Proficiency Index 2024 zeigt, dass die Englischkenntnisse in Österreich, Deutschland und der Schweiz seit 2021 um bis zu 8 % gesunken sind – auch bei Erwachsenen, trotz jahrelangem Schulunterricht. Was steckt dahinter?

Wir haben mit Sprachbildungsexperten gesprochen, darunter Andrin Koller aus Luzern (CH), Leiter der internationalen Entwicklung bei easypeasyfluent. „Als Deutschsprachiger habe ich gesehen, wie schwierig es sein kann, vom passiven Verständnis zum selbstbewussten Sprechen zu gelangen“, erklärt Koller. Basierend auf ihrer Erfahrung mit über 15.000 Erwachsenen hat die Sprachschule easypeasyfluent vier häufige Fehler identifiziert, die wir beim Englischlernen machen:
1. Praxis-Mangel
Deutschsprachige Lernende folgen oft einem schulgeprägten Modell mit wenig Raum für aktives Sprechen. Doch eine Studie im Cambridge Handbook of Language Learning zeigt: Regelmäßige Sprachpraxis ist langfristig effektiver als traditionelles Auswendiglernen.
2. Aussprache
Die Aussprache wird in der Schule oft vernachlässigt. Das Lingua Franca Core Modell von Jennifer Jenkins, Professorin für Globale Englischkenntnisse an der Universität Southampton, betont jedoch, wie wichtig Aussprachemerkmale für die Kommunikation sind. Deutschsprachige haben damit oft Schwierigkeiten:
- „very“ klingt wie „ferry“
- „thinking“ wird zu „sinking“
- „ship“ wird mit „sheep“ verwechselt
Gezieltes Aussprachetraining ist daher essenziell.
3. Feedback
Laut einer internen Umfrage von easypeasyfluent haben 74% der deutschsprachigen Lernenden Apps oder KI-Tools ausprobiert - meist ohne nennenswerte Fortschritte. Ein Grund: Es fehlt an kontextbezogenem Echtzeit-Feedback, an dem speziell KI oft scheitert. Eine Studie mit Englischlernenden im Language Testing in Asia Journal zeigt: Echtzeit-Feedback steigert Lernfortschritt, Motivation und Engagement deutlich.
4. Inkonsequentes Englischlernen
Viele frischen ihr Englisch nur sporadisch auf – ohne langfristige Struktur. Nach über 150.000 absolvierten Unterrichtsstunden stellt easypeasyfluent fest: Drei Stunden wöchentlich führen zu viermal schnellerem Fortschritt als unregelmäßiges Lernen – bei gleichem Zeitaufwand. Easypeasyfluent setzt unter anderem deshalb auf einen praxisorientierten und flexiblen Lernansatz, der Regelmäßigkeit fördert.
Unterschiedliche Lernende, unterschiedliche Hindernisse
„Während spanische Lernende oft Schwierigkeiten mit den Verbformen haben, werden Deutschsprachige eher durch einen zu starken Fokus auf die Grammatik blockiert“, sagt Koller. Zu den aktuellen technologischen Entwicklungen fügt er hinzu: „Wir integrieren moderne Technologien wie etwa KI in unsere Kurse, um die menschliche Interaktion zu unterstützen, nicht zu ersetzen, um so das Beste aus beiden Welten zu vereinen - Innovationen und praxisorientierter Unterricht basierend auf bewährten Methoden.“
Über easypeasyfluent
Dieser Artikel basiert auf Erkenntnissen von easypeasyfluent, einer Schweizer Online-Sprachschule. Ihr Ansatz betont das praxisorientierte Lernen in kleinen Gruppen mit zertifizierten, muttersprachlichen Lehrpersonen, flexiblen Zeitplänen und einer Erfolgsgarantie mit voller Rückerstattung, wenn sich die Lernenden nicht mindestens um ein Sprachniveau während eines Kurses verbessern.
- EF Education First. (2024). EF English Proficiency Index 2024. https://www.ef.com/wwen/epi/
- Crowther, D., & Gass, S. (2019). Speaking. In J. W. Schwieter & A. Benati (Eds.), The Cambridge handbook of language learning (pp. 258–282). Cambridge University Press. https://doi.org/10.1017/9781108333603.012
- Jenkins, J. (2000). The phonology of English as an international language: New models, new norms, new goals. Oxford University Press.
- Patra, I., Alazemi, A., Al‑Jamal, D., & Gheisari, A. (2022). The effectiveness of teachers’ written and verbal corrective feedback during formative assessment on English language learners’ anxiety, performance, and attitude. Language Testing in Asia, 12, Article 19. https://doi.org/10.1186/s40468‑022‑00169‑2