Energiepartnerschaft Österreich: Regionalen Strom einfach nutzen

Die Expertin entwickelt Konzepte für nachhaltige, dezentrale Energieversorgung – unterstützt durch die Energiepartnerschaft Österreich, virtuelle Speicher und Spot-Tarife.
Steigende Energiekosten und das zunehmende Bewusstsein für Umwelt- und Klimaschutz führen dazu, dass viele Haushalte und Unternehmen nach Alternativen zum klassischen Energiebezug suchen. Eine dieser Alternativen bietet die Energiepartnerschaft Österreich, die mit einem erprobten Konzept auf die dezentrale, nachhaltige Stromversorgung setzt – und dabei sowohl Produzenten als auch Konsumenten einbindet.
Das Prinzip: Energie in der Region lassen
Im Zentrum steht die Idee der Energiegemeinschaften: Haushalte oder Betriebe mit Photovoltaikanlagen können überschüssigen Strom ins Netz einspeisen, während andere in der gleichen Region diesen Strom zu einem fairen Preis beziehen. Dieses Modell reduziert nicht nur den CO₂-Ausstoß, sondern sorgt auch für Transparenz und Kostenersparnis.
Der Unterschied zu klassischen Energieversorgern: Bei der Energiepartnerschaft Österreich bleibt der Strom in der Region – und die Wertschöpfung ebenso. Produzenten erhalten 10 Cent pro eingespeister Kilowattstunde, Strombezieher zahlen denselben Preis. Zusätzlich profitieren alle Mitglieder von gesetzlich geregelten Erleichterungen bei Netzentgelten und Abgaben.
Virtueller Speicher: Strom nutzen, wenn man ihn braucht
Ein weiterer Vorteil ergibt sich für Besitzer einer PV-Anlage durch die Kooperation mit dem Partnerunternehmen schlau-pv: Nicht verbrauchter Strom wird rechnerisch als Guthaben in einem virtuellen Speicher gesichert – und kann zu einem späteren Zeitpunkt abgerufen werden, zum Beispiel in den Abendstunden oder im Winter. So lassen sich Verbrauch und Produktion zeitlich ausgleichen, ohne physische Speichertechnik im Haus.
Für wen lohnt sich das?
Besonders attraktiv ist das Modell für Haushalte mit einer eigenen Photovoltaikanlage und einem Verbrauch von etwa 5.000 Kilowattstunden jährlich. Wer zusätzlich den virtuellen Speicher nutzt und an der Energiegemeinschaft teilnimmt, kann laut Berechnungen der Energiepartnerschaft rund 440 Euro pro Jahr einsparen – ohne zusätzliche Bauinvestitionen oder langfristige Verpflichtungen.
Aber auch reine Strombezieher – also Haushalte ohne eigene PV-Anlage – profitieren: In Kombination mit einem Anbieterwechsel, etwa zu schlau-pv, lassen sich durch den vergünstigten Strombezug über die Energiegemeinschaft bis zu 500 Euro jährlich sparen, insbesondere in Bundesländern wie der Steiermark. In anderen Regionen liegt das Einsparpotenzial laut Modellrechnungen bei 350 bis 400 Euro.
Anmeldung und Ablauf: Einfach gehalten
Die Teilnahme ist unkompliziert: Wer mitmachen möchte, registriert sich online. Die Energiepartnerschaft Österreich übernimmt anschließend die vollständige Organisation – von der technischen Einbindung bis hin zur Abrechnung. Es entstehen keine Zusatzkosten, keine langfristigen Verträge und kein administrativer Aufwand für die Teilnehmer.
Mehr als nur Strom: Ein Beitrag zur Energiezukunft
Mit derzeit rund 600 regionalen Energiegemeinschaften im Aufbau verfolgt die Energiepartnerschaft Österreich ein langfristiges Ziel: Eine regionale, unabhängige und faire Stromversorgung, die Haushalte und Betriebe gleichermaßen einbindet. Das Modell fördert nicht nur nachhaltige Energiequellen, sondern auch wirtschaftliche Unabhängigkeit auf lokaler Ebene.