Die „Normale Katastrophe“ im KunstHausWien

Mehrere Palmen bei Nacht, eine in der Bildmitte wird von einem hellen, senkrechten Lichtstrahl durchleuchtet.
Er peitscht das Meer aus, fängt Blitze ein oder bemalt Landschaften: In spektakulären Aktionen lotet Julius von Bismarck das Verhältnis von uns Menschen zu dem aus, was wir „Natur“ nennen.

Wie gehen wir damit um, wenn die Katastrophe zum Normalzustand wird? In der ersten großen institutionellen Einzelausstellung des Künstlers Julius von Bismarck in Österreich widmet sich das KunstHausWien der menschlichen (Ohn-)macht im Angesicht der Klimawende.  

Reagieren auf die Normale Katastrophe: Inmitten von Naturgewalten thematisiert die Ausstellung menschliche Hybris, Verantwortung und Handlungsmacht, und fordert dazu auf, mit neuem Blick die Möglichkeiten und Folgen unseres Tuns auf die Umwelt zu hinterfragen. Ob Brände, Blitzeinschläge oder Sturmwellen – die Auseinandersetzung mit Feuer oder Wasser in einer Lebensumwelt, die der Mensch zunehmend verändert, bildet den roten Faden der Ausstellung.

Person in dunkler Kleidung steht im Wasser am Strand und schwingt einen langen, gebogenen Gegenstand, im Hintergrund bewölkter Himmel und Berge.

Julius von Bismarck, Punishment, 2011

Der Titel benennt den Zustand einer von multiplen Krisen geprägten Gesellschaft, in der tiefgreifende ökologische und gesellschaftliche Veränderungen zur neuen Normalität werden. In kraftvollen Bildern, mit technischen Erfindungen und extremen Versuchsanordnungen untersucht der Künstler die menschliche Wahrnehmung. Die daraus resultierenden Fotografien, Videoarbeiten, Skulpturen und Installationen scheuen die große Geste nicht. Neben medienübergreifenden Werken der letzten fünfzehn Jahre sind neue Fotoarbeiten zu sehen. Für den begrünten Innenhof des KunstHausWien entstand eine ortsspezifische Intervention. 

Julius von Bismarck: Unser Blick auf die Natur hat einen direkten Einfluss auf diese. Ziel meiner Arbeit ist es, unsere menschliche Sichtweise auf die (Um-)Welt – etwa auf Naturgewalten – zu untersuchen und zu beeinflussen.“