CBD-Öl kaufen im Trend – aber wie ist die aktuelle Studienlage?
Darreichungsformen gibt es viele: Ob Öle, Sprays, Gel, Cremes oder Tabletten – die Bandbreite ist groß. Man kann sie online kaufen und auch bereits in der Apotheke.
CBD – das steckt dahinter
CBD bedeutet ausgeschrieben Cannabidiol und ist ein Wirkstoff aus der weiblichen Cannabispflanze. Da CBD im Gegensatz zu THC (Tetrahydrocannabinol) kein Suchtpotenzial besitzt und zusätzlich auch nicht psychoaktiv ist, in unserem Körper also keine berauschende Wirkung verursacht, unterliegt es nicht dem deutschen Betäubungsmittelgesetz und ist deshalb frei verkäuflich.
Geworben wird unter anderem mit einer angstlösenden, entzündungs-, schmerz- und Brechreiz-hemmenden Wirkung, weshalb die Verkaufszahlen seit einiger Zeit in die Höhe schießen. CBD gilt als wahrer Allrounder mit pflanzlichem Ursprung und erfreut sich deshalb großer Beliebtheit. Das Geschäft boomt. Doch wirkt CBD wirklich so, wie es dem Wirkstoff nachgesagt wird? Was stellt es in unserem Körper tatsächlich an?
Die Studienlage ist noch rar – aber trotzdem erfolgreich
Noch immer fehlen große Studien zu dieser Thematik, sodass Forscher und Wissenschaftler bislang keine ausführliche Studienlage zugrundliegen haben. Dennoch gibt es einige Studien zu den Cannabinoiden und insbesondere auch zum Cannabidiol, die die positiven Wirkungen von CBD-ÖL bestätigen.
So sind sich zum Beispiel Forscher aus der Neurochirurgischen Forschung am Universitätsklinikum in München sicher, dass CBD medizinisches Potential hat. So konnte CBD-Öl unter bestimmten Voraussetzungen bei einer Untersuchung im Labor beispielsweise das Absterben von Glioblastomen-Zellen begünstigen. Bei diesen Zellen handelt es sich um seltene Gehirntumore.
Auch im Bereich der Epilepsie-Erkrankungen könnte die Einnahme von CBD einen Durchbruch erreichen. So wird zumindest seit einige Jahren ein Medikament mit hochkonzentriertem, medizinischen CBD zur Behandlung von bestimmten schweren kindlichen Epilepsie-Formen eingesetzt.
Entsprechende Studien dazu zeigen, dass es bei 50 Prozent der Probanden dafür sorgte, dass weniger Epilepsie-Anfälle ausgelöst wurden. Doch nicht nur der Rückgang von epileptischen Anfällen ist ein positives Zeichen, im Gesamten konnte auch eine Besserung des Verhaltens und der Aufmerksamkeit des Patienten festgestellt werden.
Im Schatten von THC
Dennoch gerät Cannabis und dessen Bestandteile regelmäßig in die Kritik. Die Meinungen dazu gehen stark auseinander. Befürworter sind sich der positiven Wirkung von CBD-Produkten bewusst und wissen um die Verbesserung ihres Allgemeinbefindens durch die Einnahme von Cannabidiol. Andere Stimmen hingegen sehen das Produkt als gefährlich an oder sprechen ihm keinen Nutzen nach.
Zu erwähnen ist an dieser Stelle nochmals, dass die frei verkäuflichen CBD-Produkte einen geringeren Wert als 0,02 % des psychoaktiven THC beinhalten und deshalb nicht in den Geltungsbereich des Betäubungsmittelgesetzes fallen, sondern als Nahrungsmittelergänzung deklariert und verkauft werden dürfen.
Positive Erfahrungsberichte
Entgegen der vielen Gegenstimmen, die die radikale Meinung vertreten, dass die Einnahme der frei verkäuflichen CBD-Produkte im Körper keine Wirkung entfaltet, existieren mittlerweile zahlreiche, voneinander gänzlich unabhängige Blindstudien, die die positiven Effekte von CBD-ÖL hervorheben. Demnach wirken die zertifizierten Produkte sehr wohl positiv auf Körper und Geist, sodass Menschen für vielerlei Beschwerden eine spürbare Wirkung oder Linderung wahrnehmen.
Die positive Wirkung, die der durch das natürliche Schmerzmittel CBD erfährt, lässt sich durch die Blindstudien nachweisen. Zwar handelt es sich dabei um Studien, die aufgrund der nicht sehr großen Testgruppen nicht allzu repräsentativ sind. Trotz allem belegen die Studien mit ihren Ergebnissen zweifelsfrei, dass die Einnahme von CBD tatsächlich stimmungsaufhellend, krampflösend und entzündungshemmend wirkt und Betroffenen dadurch das Leben erleichtert, ganz unabhängig von der Diagnose oder den Beschwerden.
In einer recht großen Blindstudie mit Krebspatienten kamen Placebo, THC und CBD zum Einsatz. Die Personengruppe, welche das Placebo zu sich nahm, empfand keinerlei Besserung ihres allgemeinen Gesundheitszustandes. Dies konnte auch medizinisch so bestätigt werden. Dahingegen berichtete die Personengruppe, die für die Studie THC zu sich nahm von deutlich positiveren Eindrücken.
Ähnlich gute Erfahrungen machten auch die Studienteilnehmer, die mit hoch dosiertem CBD eingestellt wurden. Studien dieser Art wurden auch zur Krankheit Multiple Sklerose oder Migräne durchgeführt. In beiden Fällen konnte CBD-Öl die Erwartungen der Studienleiter übertreffen.
Doch nicht nur für physische Beeinträchtigungen konnten die Ergebnisse der Studien eine positive Wirkung nachweisen, auch bei psychischen Beschwerden kann CBD hilfreich sein und unter anderem Depressionen und Angststörungen, sowie ein gestörtes Schlafverhalten lindern. Bei Untersuchungen in Schlaflaboren konnte festgestellt werden, dass ein hoch konzentriertes CBD-Präparat die Schlafqualität nachhaltig verbesserte.
Dies lag daran, weil es zum einen das Schlafverhalten der Testpersonen positiv beeinflusste und zum anderen für eine ausgewogenere Schlafdauer mit wenig bis gar keiner Unterbrechung sorgte. Bei Testpersonen, die hingegen ein Placebo einnahmen, konnte keinerlei Veränderung festgestellt werden.
Nebenwirkungen sind nahezu keine zu befürchten
Obwohl noch immer viele Kritiker die Wirkung des Cannabidiols anzweifeln, kann man heutzutage sicher sein, dass die Einnahme von CBD – abgesehen von den positiven Effekten auf den Körper – absolut unbedenklich ist. Diese Ansicht teilt auch die Weltgesundheitsorganisation, die in dem Nahrungsergänzungsmittel keinerlei Bedenken sieht. Nach eigener Aussage bestehe beim Verkauf und beim Konsum von CBD kein Risiko für missbräuchliches Verhalten, sodass die Legalität von Cannabidiol in keiner Weise anzuzweifeln oder kritisch zu betrachten ist.
Entsprechend der Studienlage gilt der therapeutische Nutzen von CBD-Öl zwar bislang nur bei Epilepsie als bewiesen und gesichert. So wurde im Jahr 2018 das Cannabinoid als Antiepileptikum bei der Behandlung des Dravet- und Lennox-Gastaut-Syndroms in den USA zugelassen. Bereits ein Jahr später erfolgte die Zulassung auch in der EU. Doch vorläufige Ergebnisse diverser Studien machen den Anschein, dass auch bald repräsentative Studien zur positiven Wirkung bei Psychosen vorhanden sein könnten.
So liefern zum Beispiel Studien, die an Patienten mit Schizophrenie durchgeführt wurden, entscheidende Hinweise darauf, dass CBD in der Lage ist, die Psychosen wie beispielsweise Paranoia oder Halluzinationen einzudämmen und somit auf Antipsychotika verzichtet werden könne, denn diese bergen unter Umständen das Risiko von schweren Nebenwirkungen.
Die Forschung bleibt dran
Um die eindeutige positive Wirkung von CBD-öl bestätigen zu können, bedarf es noch wissenschaftlicher Arbeit, denn die Studienlage zur Wirkung von CBD ist bislang rar. Dennoch konnten in vielen Fällen bereits stützende Beweise gesammelt werden, die für die evidenzbasierte Medizin von großer Bedeutung sein könnte. Besonders in Anbetracht der noch fehlenden Akzeptanz gegenüber des Cannabinoids.
Die Ergebnisse der bisher durchgeführten Studien liefern jedoch bereits jetzt schon ausreichend Hinweise darauf, dass das natürlich vorkommende CBD eine wirkungsvolle Ergänzung zur Schulmedizin darstellen könnte und somit bestens geeignet wäre, vor allem im Bereich der Epilepsie, Krebs- und psychischen Erkrankungen Abhilfe zu schaffen.
Zusammenfassung
Was anfangs nur als historisch überliefert galt, wird mit der Zeit zunehmend durch Fakten und Tatsachen bewiesen. CBD als einer der über hundert Bestandteilen der Hanfpflanze besitzt nachweislich das Potential, bei diversen Leiden, Entzündungen, Krankheiten oder Beschwerden eingesetzt zu werden, ohne dabei in irgendeiner Art und Weise ein Risiko für den Betroffenen darzustellen. Um in der Gesellschaft auf ausreichend Akzeptanz zu stoßen, fehlen allerdings noch die notwendigen wissenschaftlichen Belege, die es anhand von Studien einzuholen gilt.
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