W wie Widmungen: Die neue Mobilität kommt im Wohnbau an
Der Trend geht weg vom eigenen Auto – zumindest in Wien. Während die Pkw-Dichte in acht Bundesländern seit Jahren steigt, sinkt sie in der Bundeshauptstadt. Laut Statistik Austria gab es in Wien im Jahr 2017 rund 370 Autos pro 1.000 Einwohnern. 2002 waren es noch rund 420.
Immer mehr geförderte Wohnanlagen tragen diesem veränderten Mobilitätsverhalten Rechnung. Ein Beispiel dafür ist das Stadtentwicklungsgebiet „Neu Leopoldau“. Auf dem rund 13,5 Hektar großen Areal des ehemaligen Gaswerks in Floridsdorf errichten mehrere Bauträger rund 1.400 Wohnungen – die ersten werden im heurigen Sommer fertig sein (Infos und Anmeldung unter www.neuleopoldau.at). Parkplätze wird es nur wenige geben – und zwar am Rand der Siedlung. Denn das Wohngebiet wird weitgehend autofrei gestaltet.
Die Bewohner sollen natürlich trotzdem mobil sein – eine App namens „Leomobil“ wird sie dabei unterstützen. Sie informiert über Parkplätze, verrät die Lage der nächsten E-Ladestation und ermöglicht das Reservieren und Buchen von Car-Sharing oder Gemeinschaftsanhängern.
Einige Neubauprojekte gehen gezielt auf die Bedürfnisse von Radfahrern ein. Im Zuge des Projekts Carrée Atzgersdorf entstehen bis 2020 in Liesing rund 1.200 geförderte Wohnungen. Eines der Wohnprojekte vom Bauträger ÖSW hat neben 422 Fahrradabstellplätzen eine Fahrradwerkstatt mit Werkplatz im Freien eingeplant. In der Puchsbaumgasse in Favoriten werden Ende des Jahres 425 Wohnungen übergeben – inklusive Fahrradwerkstatt.
Gemeinschaft fördern
Die Bewohner können in solchen Werkstätten ihre Räder servicieren. Wer noch nicht so geschickt ist, kann das nötige Know-how in angeleiteten Workshops lernen. Positiver Nebeneffekt des gemeinsamen Schraubens: das Miteinander profitiert.
Übrigens: Wer das Flair einer gemeinschaftlichen Radwerkstatt kennenlernen möchte, kann das in der Selbsthilfewerkstatt Bike Kitchen (15., Goldschlagstraße 8) tun. Sie hat jeden Donnerstag ab 17 Uhr geöffnet.
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