Wirtschaftsgrößen fordern Stadt mit Zukunft

Eine Gruppe von Männern und Frauen posiert für ein Gruppenfoto.
50 "Bright Minds" diskutierten Maßnahmen für ein besseres Wien. 10 Forderungen gehen jetzt an die Politik.

Wer in die neue Ankunftshalle am Flughafen Wien-Schwechat geht, könnte meinen: Wien ist ein einziges Museum. Hier wird Imperiales plakatiert, leuchten Sissi, Tafelspitz und Schnitzel von den Werbetafeln. Viel Vergangenes. Und Wiens Zukunft? Wie gut ist Wien als Wirtschaftsstandort? Wie fördert die Stadt Innovation? Welche Visionen gibt es?

Einflussreiche Wirtschaftstreibende und innovative Denker sind besorgt. Sie sind der Meinung, Wien verliere an Bedeutung. Rund fünfzig Wirtschaftsgrößen, Prominente aus Kunst und Kultur ergreifen nun die Initiative. Sie sind der Einladung von Gabi und Georg Spiegelfeld (renommierter Immobilienmakler, Gründer des Denker-Kreises "Smart City"), dem KURIER und Format gefolgt und haben als "Bright Minds" Strategien für eine attraktivere Stadt diskutiert.

Konkret anpacken

Das erste Arbeitstreffen fand vergangene Woche in der Beletage des Café Landtmann statt. Die Diskutanten, unter ihnen Rewe-Boss Frank Hensel, Anwältin Edith Hlawati, die Werber Rudi Kobza und Alois Schober, Bank-Chefs Georg Kraft-Kinz, Jochen Klöpper und Eva Marchart, Henrietta Egerth von der Forschungsförderungsgesellschaft, Norbert Haslacher von CSC und viele mehr, diskutierten unter Anleitung von KURIER-Chefredakteur Helmut Brandstätter, stv. KURIER Chefredakteurin Martina Salomon, Format-Chefredakteur Andreas Weber und Trend-Chefredakteur Thomas Martinek kontroversiell und leidenschaftlich. Nicht leicht für die Moderatoren, die Ideenvielfalt zusammenzufassen.

Das Ergebnis ist allemal konkret: Der 10-Punkte-Forderungskatalog wird demnächst an die zuständigen Politiker herangetragen. Alle Beteiligten bleiben dran: Die Initiative wird mit Nachdruck weiter verfolgt.

10 Punkte für ein modernes Wien

1. Cluster Mehr Clusterbildung, um die Ansiedlung von Wirtschaftszweigen zu fördern, etwa: Musikcluster.

2. Stadtentwicklung Zusammenlegung des Wohnbau- und Planungs-Ressorts.

3. Kindergarten Mehr Förderung im Kindergarten reduziert Sprachprobleme. Koordination durch die Stadt Wien, Unterstützung vom Verein "Wirtschaft fördert Integration".

4. Citymaut Einführung einer intelligenten Citymaut als Lenkungsmaßnahme, nicht zur Geldbeschaffung.

5. www Kostenfreies W-LAN-Internet in ganz Wien.

6. Standort-Politik Abschaffung der Flugticketsteuer erhöht die Konkurrenzfähigkeit des Standortes.

7. Attraktivität Erleichterung von Firmenansiedlungen. Steuerliche Anreize für ausländische Mitarbeiter.

8. Energie Realisierung von Energieeffizienzmaßnahmen, mehr Förderungen von erneuerbaren Energieträgern.

9. Bildungsoffensive Wien als Kompetenzzentrum für Mitteleuropa. Ein Europastudium (2 Semester).

10. Flat Tax Entlastung der Unternehmen durch Senkung der Lohnnebenkosten, Erhöhung des Einkommens für alle Arbeitnehmer.

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