Wiener schreiben ihre Regeln selbst

Drei junge Leute sitzen zusammen und unterhalten sich.
Schon 6000 Leute haben sich bis jetzt an der Wiener Charta beteiligt. Ende November wird sie präsentiert.

"Wann ist man ein Wiener?" Diese und andere Fragen stellten sich mehr als 6000 Teilnehmer, die die Gesprächsrunden der Wiener Charta besuchten. Das rot-grüne Mammutprojekt verfolgt ein Ziel: Die Hofratswitwe soll sich mit dem Hausmeister, der Migrant mit dem Wiener und der Pensionist mit der lärmenden Großfamilie auf Regeln des Zusammenlebens einigen. In der ganzen Stadt fanden in den letzten sieben Monaten 600 Bürgertreffen statt. Basierend auf 1848 online eingebrachten Ideen diskutierten sie über Themen wie Sauberkeit in der Stadt, Öffis und das Thema Integration.

"Es ist ein bemerkenswertes Abenteuer, auf das sich Wien eingelassen hat", sagt Charta-Beirat Peter Wesely. "Was ich erlebt habe, entspricht nicht dem Bild des raunzenden Wieners, sondern zeigt, wie sehr die Wiener bereit sind, Verantwortung für das Zusammenleben zu übernehmen."

Politik gefordert

Wesely sieht nun Wiens Politiker in der Verantwortung: "Es ist auch ein ganz klarer Auftrag an die Politik, sich mit den Themen zu beschäftigen." Zuvor geht das Projekt jedoch noch einmal in die letzte heiße Phase: Bis zum 14. Oktober kann man die bisherigen Ergebnisse online kommentieren (www.charta.wien.gv.at) oder noch eines der letzten Gespräche besuchen. Ende November wird die Charta präsentiert werden.

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