Lobautunnel für Häupl "an oberster Stelle"
Im Wiener Koalitionspakt steht das "Bekenntnis zur sechsten Donauquerung". Eine Formulierung, die Interpretationsspielraum in Sachen Lobautunnel lässt und schon am Beginn von Rot-Grün II für Zoff sorgte. Während die Grünen gegen den Tunnel sind, bekräftigte Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) am Mittwoch im Gemeinderat, dass für ihn die Tunnellösung "an oberster Stelle" stehe.
"Ich habe bisher noch keinen besseren Vorschlag zum S1-Lückenschluss gehört", begründete der Stadtchef seine Ansicht in der Fragestunde. Die Tunnelvariante würde sowohl der angestrebten bestmöglichen Berücksichtigung des Umweltschutzes ohne Beeinträchtigung des Nationalparkgebiets entsprechen als auch die nötigen Entlastungen für die Donaustadt und die angrenzenden Gemeinden in Niederösterreich bringen.
Alternativmöglichkeiten
Trotzdem habe man sich mit den Grünen geeinigt, noch einmal Alternativmöglichkeiten prüfen zu lassen. Der kleine Koalitionspartner, der sich heute zum Thema nicht zu Wort meldete, hatte die Formulierung im Arbeitspakt noch vor der Angelobung der Stadtregierung bereits als Ende des Tunnels gefeiert. "Der Lobautunnel ist de facto abgesagt", jubelte Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou vor einem Monat vor der grünen Basis. Die Grünen plädieren für eine Donauquerung mittels Verlängerung der A22 (Donauuferautobahn) über die Freudenau mit Anbindung an die A4 (Ostautobahn).
Laut Häupl wäre diese Lösung nur als Brückenvariante machbar "und das wäre nicht kompatibel mit dem Nationalpark". Außerdem sei diese Alternative vor zehn Jahren schon debattiert und sehr bald auch von jenen wieder verworfen worden, die sie ursprünglich befürwortet hätten - "und zwar aus gutem Grund".
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