Fußgänger-Beauftragte will breitere Gehsteige

Geht es nach Wiens Fußgängerbeauftragter Petra Jens soll es in Wien bald breitere Gehsteige geben. Diese hätten oft nur die festgeschriebene Mindestbreite und seien zudem mit Gastronomie, Werbeflächen oder Baustellen vollgestellt, sagte sie im APA-Interview. Ein weiterer Wunsch: bessere Ampelschaltungen. Und zur Debatte um die Mariahilfer Straße ist sie sicher: Selbst ein Nein zur Fuzo würde die Förderung des Fußverkehrs nicht aufhalten.
Zu wenig Platz auf Gehwegen sei immer wieder Thema - nicht zuletzt deshalb, da es für keine Verkehrsfläche so viele Begehrlichkeiten gebe, erklärt Wiens oberste Fußgängerin: "Während die Fahrbahn dazu dient, den fließenden Verkehr durchzuschleusen und sonst eigentlich keine Funktion erfüllt, hat der Gehsteig viele Funktionen zu erfüllen, die das Stadtleben ausmachen. Das reicht von der Gastronomie und Würstelständen über Werbeflächen und Baustellen bis zu Mistkübeln und Schotterkisten." Fürs Gehen selbst bleibe da kaum noch Platz.
Zwei Meter
Im Masterplan Verkehr sei eine Mindestbreite von zwei Metern festgeschrieben. "Das ist aber gleichzeitig oft auch die Maximalbreite. Wenn ich da sehr viel Mobiliar unterbringen will, dann muss der Gehsteig auch entsprechend breiter sein", betonte Jens.

MaHü keine Paradigmenentscheidung
Die Abstimmung über die Zukunft der Mariahilfer Straße ist für Jens keine grundsätzliche Paradigmenentscheidung: "Wenn die Fußgängerzone abgelehnt wird, dann ist leider eine gute Idee nicht zur Umsetzung gekommen. Aber trotzdem wird in Wien die Förderung des Fußverkehrs weitergehen. Denn das ist ein Trend in allen Großstädten weltweit, der sich durch die Ablehnung eines einzelnen Projekts nicht aufhalten lassen wird."
Die kürzlich verlautbarten Pläne der rot-grünen Stadtregierung, den Fußgängeranteil von derzeit 28 auf 30 Prozent bis 2025 heben zu wollen, hält die Fußgängerbeauftragte für "ambitioniert". Da man von einem hohen Niveau starte, müsse man für einen Anstieg "schon einiges tun": "Wenn es aber gelingt, die Stadtentwicklungsgebiete fußgängerfreundlich zu gestalten, bin ich zuversichtlich."
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