Wiener "Alte Post": Wohnungen und Hotel entstehen

SPATENSTICH SORAVIA GROUP IM RAHMEN DER REVITALISIERUNG DES HISTORISCHEN "ALTE-POST": SORAVIA / TOJNER
Soravia und Wertinvest bauen historisches Gebäude in kommenden zweieinhalb Jahren um. Neuer Fußgängerdurchgang, Gastronomie und Galerie im Erdgeschoß geplant.

Die "Alte Post" in Wien wird neu belebt. In der ehemaligen Zentrale der Post auf der Dominikanerbastei im ersten Bezirk entstehen ein Fünf-Sterne-Hotel und 80 Wohnungen. Am Donnerstag erfolgte der Spatenstich für das Projekt.

Der aus fünf historischen Gebäuden bestehende Häuserblock wurde bis 2011 von der Post genutzt. 2016 kauften die Immobilienentwickler Soravia und Wertinvest den Gebäudekomplex. Bis zum vergangen Sommer wurde die Immobilie von dem Wochenendmarkt "Markterei" bespielt. Wertinvest-Eigentümer Michael Tojner, der unter anderem die Umgestaltung des Heumarkt-Areals betreibt, wird in dem Gebäude nun bis 2021 ein Lifestyle-Hotel mit 150 Zimmern, einem Beautysalon, Wellnessbereich, Fitnesscenter, Gastronomie und einer hauseigenen Tiefgarage schaffen.

"Wir wollen das Hotel Sacher für die jungen Leute sein", sagte Tojner bei einer Pressekonferenz anlässlich des Spatenstichs. Das Stubenviertel, das "ein bisschen vernachlässigt war", soll durch das Projekt "das hippste Viertel des ersten Bezirks" werden, hofft Tojner. Das Hotel, das gemeinsam mit "Motto"-Geschäftsführer Bernd Schlacher umgesetzt wird, soll von einer bekannten, internationalen Hotelkette betrieben werden. Welche das ist, verriet er noch nicht. "Wir sind in der letzten Phase der Verhandlungen", sagte Tojner.

Die Revitalisierung des Gebäudeteils, in dem die Wohnungen entstehen, übernimmt Soravia. Im Wohntrakt "Post Palais" werden bis Mitte 2020 80 Eigentumswohnungen zwischen 45 und 450 Quadratmetern geschaffen. Die Quadratmeterpreise liegen zwischen 10.000 und 16.000 Euro. Fast die Hälfte der Wohnungen - Appartements im klassischen Altbaustil sowie Penthouses im Dachgeschoß - wurde bereits verkauft, sagte CEO Erwin Soravia.

Die Erdgeschoßzone soll durch Boutiquen und Gastronomiebereiche belebt werden. Außerdem soll "ein Ort des Zusammenseins", eine Kombination aus Galerie und Veranstaltungsräumen, entstehen. Dazu befinde man sich derzeit in Gesprächen mit der Universität für Angewandte Kunst, berichtete Soravia.

Im Zuge des Umbaus wird außerdem ein neuer Durchgang für Fußgänger geschaffen. Die derzeit 150 Meter lange Barriere, die das Gebäude zwischen Dominikanerbastei und Postgasse/Fleischmarkt bildet, wird durch einen Durchgang aufgelöst, der den begrünten Innenhof einbindet.

Der Umbau des denkmalgeschützten Gebäudes erfolgt in enger Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt, mit dem man sehr gut zusammenarbeite, versicherte Soravia. Die Kosten für das gesamte Projekt sind mit 200 Mio. Euro veranschlagt.

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