Zieselsteg wurde mutwillig sabotiert

Ein Ziesel schaut aus seinem Erdloch.
Übersiedelung wurde boykottiert. Hauptsächlich Anrainer im Verdacht.

Als Tony Rei, Chef der Naturwacht, und Peter Fleissner, Geschäftsführer des Bauträgers Kabelwerk, am Mittwoch den Zieselsteg begutachteten, waren sie negativ überrascht. "Der Schutzzaun wurde niedergerissen, Steine und Äste lagen auf der Brücke und die Röhren wurden mit Steinen blockiert", bestätigt Rei eine Meldung der Bezirkszeitung. Der Zieselsteg wurde errichtet, um die rund 135 Tiere von ihrer Heimatwiese, auf der die Kabelwerk ein Wohnhaus planen, auf die andere Seite des Marchfeldkanals zu übersiedeln.

Er habe hauptsächlich Anrainer im Verdacht, da diese prinzipiell gegen die Bebauung der Fläche seien, mutmaßt Rei. "Solange die geschützten Tiere auf dem Grundstück bleiben, können die Bauarbeiten nicht beginnen", sagt der Naturwacht-Chef und betont, dass es der Naturwacht in erster Linie um den Schutz der Ziesel gehe, nicht um das Bauprojekt.

Die Errichtung des Stegs kostete den Bauträger Kabelwerk bereits rund 70.000 Euro. Wie hoch der Schaden, der durch die jetzige Sabotage entstanden ist, ist noch unklar. Der Schutzzaun muss wieder neu aufgestellt, der Steg von den Steinen und Ästen befreit und die Rohre mit Druckluft gereinigt werden. Von einer Anzeige sehen Rei und Fleissner ab. Sie planen allerdings eine Überwachung des Stegs. "Wie wir es konkret machen, verraten wir nicht. Aber wenn wir Kameras aufstellen, könnten wir vielleicht auch die Bewegung der Ziesel verfolgen", sagt Rei.

Kommentare