Wieder mehr Tote im Straßenverkehr

Wieder mehr Tote im Straßenverkehr
Handlungsbedarf: 2014 starben bereits zehn Menschen auf Wiens Straßen.

Der Blutzoll auf Wiens Straßen steigt wieder: 2014 starben bereits zehn Menschen, im Vergleichszeitraum im Vorjahr waren es nur sechs. Fünf der Getöteten waren Fußgänger, drei Pkw-Fahrer, je einer mit dem Rad bzw. dem Motorrad unterwegs. "Das ist ein besorgniserregender Trend", sagte Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne) am Freitag. Daher müsse man handeln, denn die traditionell unfallreichsten Monate Juni, Juli und August stünden noch bevor.

Mehr als zwei Drittel der Unfälle lassen sich auf drei Ursachen zurückführen: Alkohol am Steuer, überhöhte Geschwindigkeit und Ablenkung durch das Handy. Vor allem das Handy wird dabei mehr und mehr zum Problem. "Die bisherigen zehn Unfälle mit tödlichem Ausgang in Wien wären vermeidbar gewesen", glaubt Vassilakou. Sie will nun eine bundesweite Bewusstseinskampagne zu den drei Unfallursachen starten: " Wien würde sich daran auch finanziell beteiligen."

Die Exekutive will sich die Handytelefonierer vorknöpfen. "Im Sommer werden wir verstärkt Präsenz zeigen", kündigte Josef Binder, stellvertretender Leiter der Landesverkehrsabteilung bei der Wiener Polizei, an. "Handylenker fahren zum Teil wie Alkoholisierte", sagte Binder. Im Vorjahr erwischte die Wiener Polizei gut 30.000 Autofahrer, die ohne Freisprecheinrichtung telefonierten.

Othmar Thann, Geschäftsführer des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV), nimmt auch den Gesetzgeber in die Pflicht. Bisher sei es nur möglich, Handytelefonierer zu strafen, die nach der Anhaltung durch die Polizei noch immer das Handy am Ohr haben.

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