Wien schließt erste Ortstaxen-Vereinbarung mit Online-Plattform

Wien schließt erste Ortstaxen-Vereinbarung mit Online-Plattform
Die Verhandlungen mit dem größten Anbieter, Airbnb, laufen indes weiter.

Erstmals hat Wien eine Ortstaxen-Vereinbarung mit einer Online-Zimmervermittlungsplattform geschlossen. Der Anbieter HomeAway wird ab 1. August die Ortstaxe für seine Vermieterinnen und Vermieter gesammelt abführen. Die Zimmervermieter müssen sich darum also nicht kümmern - sehr wohl aber um die Einkommens- und Umsatzsteuer, um Melderecht, Gewerberecht, Sozialversicherung und auch die Statistikmeldung.

Zusätzlich wird Quartalserklärungen liefern und die Stadt informieren, wie viele Unterkünfte es aktuell auf der Plattform gibt und von welcher Art diese Unterkünfte sind.

HomeAway bietet weltweit zwei Millionen Unterkünfte an. Zum Vergleich: in etwa 4,5 Millionen.

Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ) freut sich über die Einigung. "Auf Landesebene sorgen wir damit für fairen Wettbewerb", sagt er. "Nun ist auch die Bundesregierung gefragt, auf Bundesebene faire Regeln im Steuerrecht zu schaffen."

Wien schließt erste Ortstaxen-Vereinbarung mit Online-Plattform

Informationskampagne

Zur Erinnerung: Im Frühjahr 2017 hat die Stadt die Regeln für Online-Zimmervermittlungsplattformen à la Airbnb verschärft. Denn mit dem Auftreten dieser Plattformen haben immer mehr Privatpersonen ihre Wohnung oder ihr Zimmer vermietet und auch Unternehmer hatten das Potenzial erkannt. Viele hielten sich aber nicht an die Regelungen und führten keine Ortstaxe ab, meldeten ihre Tätigkeit nicht ordnungsgemäß. Der Stadt entgingen dadurch jährlich Hundertausende Euro. Die damalige Wirtschaftsstadträtin Renate Brauner (SPÖ) reagierte.

Gleichzeitig mit der Verschärfung startete die Stadt auch eine Informationskampagne. Mit Erfolg. Seit 1. Jänner 2016 gab es ein Plus von 160 Prozent bei den Ortstaxekonten. Mit Stichtag 1. Juni 2018 gibt es in Wien 2662 dieser Konten, 2153 davon sind sogenannte "Privatzimmer".

Weitere Verhandlungen, zwölf kooperieren

Wie sieht es mit den anderen Plattformen aus?

Der größte Player, Airbnb, ist weiterhin in Verhandlung mit der Stadt. Ende des Sommers soll es auch hier ein Ergebnis geben.

Zwölf Plattformen leiten der Stadt die Daten ihrer Vermieterinnen und Vermieter weiter. Hier müssen die Vermieterinnen und Vermieter selbst die Ortstaxe abführen.

Fünf weitere Plattformen haben nicht kooperiert. Gegen sie wurden Verwaltungsstrafverfahren eingeleitet.

 

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