Wien plant Impfaktion für Zwölf-bis 15-Jährige

Wien plant Impfaktion für Zwölf-bis 15-Jährige
In Kürze können Eltern ihre zwölf- bis 15-jährigen Kinder vormerken lassen. Hacker kann sich eine Impfaktion für Jugendliche noch vor dem Sommer vorstellen.

Wien rückt nun auch Kinder und Jugendliche in den Impffokus und präsentiert erste konkrete Schritte: Da in Kanada und den USA ist der Wirkstoff von Biontech/Pfizer nun auch für Zwölf-bis 15-Jährige zugelassen wurde, rechnet Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) damit, dass die EU-Arzneimittelbehörde (EMA) bald darauf reagieren wird - und kann sich eine Impf-Schwerpunktaktion für Jugendliche in Wien noch vor dem Sommer "sehr gut" vorstellen.

"Wir werden in Kürze unsere Vormerkplattform aufmachen, sodass Eltern ihre zwölf- bis fünfzehnjährigen Kinder einmal vormerken und anmelden können", kündigte Hacker Interview mit der ORF-Sendung "Wien heute" am Donnerstagabend an. Termine würden allerdings vorerst noch keine vergeben, solange es keine Zulassung gebe.

Wien setzt weiter auf Priorisierung bei Impfterminen

Schon jetzt würden junge Menschen durch das betriebliche Impfen eine Impfung in Wien und dadurch eine Perspektive für den Sommer erhalten, betonte der Stadtrat. "Da kommen natürlich auch die Zwanzigjährigen dran. Dort kommen auch schon die Sechzehnjährigen dran, wenn sie Lehrlinge sind."

Aufgrund des fehlenden Impfstoffes setzt Wien nach wie vor nicht auf eine breite Öffnung der Impftermine, sondern auf Priorisierung. Im Interview kritisierte Hacker einmal mehr die Impfstrategie Niederösterreichs, die Impftermine für alle ab 16 Jahren freizuschalten. "Niederösterreich kann auch nur so viele Impftermine freischalten, wie wir in der gemeinsamen Planung als Grundlage haben. Also wird in Kürze der Katzenjammer sein in Niederösterreich, weil es plötzlich keine Impftermine mehr gibt bis Ende Juli. Wir haben eine gemeinsame Strategie vereinbart, warum Niederösterreich einen anderen Weg geht, kann ich ehrlich gesagt nicht nachvollziehen."

Wien aktuell Schlusslicht bei Impfungen 

Im Bundesländervergleich ist Wien derzeit Schlusslicht bei den CoV-Impfungen, was auch daran liegt, dass Wien viele Menschen vor allem aus Niederösterreich und dem Burgenland etwa in den Betrieben mitimpft. Dazu steht Hacker auch und betonte: "Grundsätzlich muss man schon sagen, das Impfen unserer Bevölkerung ist kein Bundesländer-Wettbewerb." Problematisch sei allerdings, dass deswegen der Stadt mittlerweile 60.000 Impfdosen fehlen.

Wien verhandelt daher aktuell mit dem Bund, diese Impfdosen ersetzt zu bekommen. "Es gibt noch kein endgültiges Ergebnis, aber es gibt Fortschritte", so Hacker. "Wir werden jetzt einmal die ersten 20.000 Impfdosen bekommen." Er sei in guten Gesprächen mit Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) für eine zeitnahe Lieferung. "Im Juni ist es schon fad. Das ist ihm auch bewusst, deswegen hab ich gesagt, ich hätte es gern im Mai, damit wir noch aufholen können, und ich glaub, ich kann zuversichtlich sein."

Was den Impf-Zeitplan anbelangt, so prognostizierte Hacker heute: "Wenn die Liefermengen in der schlechten Variante kommen, werden wir bis Ende Juni etwas über fünfzig Prozent der Wiener Bevölkerung - so wie in ganz Österreich - geimpft haben. Zumindest mit einem Stich. Wenn die volle Lieferung kommt, werden wir zwischen 55 und 60 Prozent liegen."

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