Mann nach vorgetäuschtem Unfall angezeigt

Ein Schild mit der Aufschrift „Polizei“ an einer Fassade.
Der Mann hatte behauptet, von einer Autolenkerin angefahren worden zu sein - Zeugen sagten für die Frau aus.

Ein 29-Jähriger ist am Donnerstag angezeigt worden, weil er in Wien-Meidling einen Unfall vorgetäuscht haben soll. Der Mann rief am Vormittag die Polizei und behauptete, von einer 50-jährigen Pkw-Lenkerin angefahren und verletzt worden zu sein. Die Frau bestritt das, ihre Angabe wurde von Zeugen bestätigt. Dem 29-Jährigen wird nun die Vortäuschung einer gerichtlich strafbaren Handlung vorgeworfen.

Die beiden Personen waren auf der Meidlinger Hauptstraße in Streit geraten, nachdem ein Auto die Fahrbahn blockiert hatte, sagte Polizeisprecher Patrick Maierhofer. Es wurde gehupt und geblinkt, bis der Beifahrer des Fahrzeugs ausstieg und die Frau in dem dahinter stehenden Pkw zur Rede stellen wollte. Dabei kam es zu Beschimpfungen und schließlich zur Behauptung des 29-Jährigen, die Frau sei aufs Gas gestiegen und habe ihn am Bein berührt. Er sei zu Sturz gekommen und verletzt worden, sagte der Mann zur Polizei.

Passanten gaben der Lenkerin Recht

Der 29-Jährige hatte eine leichte Schürfwunde am Unterschenkel, erläuterte Maierhofer. Die 50-Jährige gab jedoch an, ihr Fahrzeug nicht von der Stelle bewegt zu haben. Beamte der Polizeiinspektion Arndtstraße befragten Passanten, die alle das gleiche aussagten. Laut den Zeugen habe sich der Mann "theatralisch fallen lassen", sagte Maierhofer.

Der Pressesprecher empfahl, bei einem solchen Vorfall "unverzüglich" die Polizei zu rufen. Zu Unrecht beschuldigte Personen sollten "auf keinen Fall auf irgendwelche Forderungen (meist finanziell) eingehen". Ein weiterer wichtiger Ratschlag: "Versuchen sie Zeugen ausfindig zu machen oder nehmen sie die Daten von Zeugen für spätere polizeiliche Aussagen auf."

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