Der Betrieb der U4 war unterbrochen.

© APA/HERBERT NEUBAUER

Unfall

Wien: Flüchtender Räuber von U-Bahn-Zug erfasst

Laut Polizei entriss der 26-Jährige einer Frau die Tasche. Trotz Not-OP schwebt er in Lebensgefahr.

04/13/2015, 05:08 PM

Er habe einen „Knall gehört“, berichtete der Zugsführer der U4-Garnitur der Polizei. Im ersten Moment habe er gedacht, er sei über eine Eisenstange gefahren. Dennoch leitete der Mitarbeiter der Wiener Linien sofort eine Notbremsung ein.

Der Lokführer hatte aber keinen Metallteil überfahren, sondern einen mutmaßlichen Räuber, 26, der laut Angaben der Polizei am Montag gegen 5.20 Uhr durch den Tunnel flüchten wollte, gestreift. Die Wiener Berufsrettung versorgte den Schwerverletzten noch vor Ort, bevor er vom Rettungshubschrauber Christophorus 9 ins UKH Meidling geflogen und dort notoperiert wurde.

Der 26-Jährige hatte es laut Polizei eilig. Auf den Stiegen zum Bahnsteig in Richtung Hütteldorf der U-Bahn-Station Kettenbrückengasse soll der 26-Jährige, der in Niederösterreich gemeldet ist, einer 62-Jährigen aufgelauert haben. Er hatte versucht, ihr im Vorbeilaufen ihre Handtasche zu entreißen. Doch die Frau hatte ihre Handtasche fest umklammert. Es folgte laut Aussage des mutmaßlichen Opfers ein Gerangel und ein Gezerre um die Handtasche, bis der Riemen riss und die Frau stürzte. Sie wurde dabei leicht verletzt. Unter anderem klagt sie über Schmerzen im Bereich der Rippen, Atemprobleme und Abschürfungen. Sie wurde in Spital gebracht.

In Tunnel gelaufen

Der 26-Jährige wollte Fersengeld geben: Zeugen zufolge lief er auf den Bahnsteig, sprang auf die Gleise in Fahrtrichtung Hütteldorf und lief zum Tunneleingang. Der riskante Fluchtplan endete mit einem folgenschweren Zusammenstoß: Ein Zug auf dem benachbarten Gleis erfasste den 26-Jährigen. Der junge Mann blieb schwer verletzt auf den Gleisen liegen. In unmittelbarer Nähe wurde laut Polizei auch die Handtasche der Frau gefunden.

„Wir haben ihn vor Ort notfallmedizinisch versorgt“, sagt Ronald Packert, Sprecher der Wiener Berufsrettung. Der Flüchtende hatte sich schwere Kopfverletzungen zugezogen. Nach der Notoperation schwebt der Verdächtige in Lebensgefahr, hieß es seitens der Polizei.

Für den Rettungseinsatz war die U4 bis 6.45 Uhr gesperrt. Die Wiener Linien stellten umgehend Schienenersatz-Busse für die ausgefallene U-Bahn bereit.

Jederzeit und überall top-informiert

Uneingeschränkten Zugang zu allen digitalen Inhalten von KURIER sichern: Plus Inhalte, ePaper, Online-Magazine und mehr. Jetzt KURIER Digital-Abo testen.

Kommentare

Wien: Flüchtender Räuber von U-Bahn-Zug erfasst | kurier.atMotor.atKurier.atKurier.atFreizeit.atFilm.atImmmopartnersuchepartnersucheSpieleCreated by Icons Producer from the Noun Project profilkat