Auswanderer versorgte Österreich mit Koks
Ermittler haben einen weltweiten Kokainring zerschlagen. Nach der Operation "Primavera" sind 30 Verdächtige in Haft – einige davon bereits rechtskräftig verurteilt. Die Ermittler konnten ihnen den Schmuggel von rund 38 Kilogramm des weißen Suchtgifts nachweisen. Der Kopf der Drogenbande, ein 56-jähriger Niederösterreicher, ist in Costa Rica untergetaucht.
Den Fall ins Rollen gebracht hat ein Drogendealer, auf den die Ermittler im Februar 2011 im Grazer Rotlichtmilieu gestoßen waren. Über ihn gerieten die Beamten an einen 45-jährigen Grazer und einen 47-jährigen Wiener, die in Kontakt zu einem 56-jährigen Niederösterreicher standen. Dieser lebt seit Jahrzehnten in Costa Rica und dürfte die österreichischen Händler mit Kokain versorgt haben.
Der 45-jährige Grazer wurde 2011 bei einer Schmuggelreise in Costa Rica verhaftet. Im September 2012 ging der österreichischen Polizei dann der 47-jährige Wiener nach seiner Heimkehr ins Netz. Er war mit 2,2 Kilogramm hochwertigen Kokains auf der Südautobahn unterwegs. Die Schmuggel-Flüge wurden zu wesentlichen Teilen von Rotlicht-Betrieben finanziert.
Von Jänner bis Mai 2014 wurden noch 24 Männer und Frauen im Großraum Wien festgenommen. Unter ihnen auch der "Waffenmeister" der Gruppierung, der laut Ermittler Alois Eberhart als äußerst gefährlich einzustufen sei: "Er hatte in seiner gesamten Wohnung Feuerwaffen in Griffweite bereitgestellt."
Bei Verhaftungen in Costa Rica wurde Vermögen im Wert von rund zehn Millionen US-Dollar (8,9 Mio. Euro) sichergestellt. Der 56-jährige "Drogenbaron" ist untergetaucht. Ein internationaler Haftbefehl liegt vor.
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