Von der Werkstatt in ein neues Leben

Von der Werkstatt in ein neues Leben
Caritas eröffnete neues Beschäftigungsprojekt "preWork" für Jugendliche in schwierigen Lebenssituationen.

Zahra und Zahra kommen zweimal die Woche in die Wöhlergasse, um an Hockern, Bilderrahmen oder Tischen zu arbeiten. Seit der Pflichtschule sind sie beste Freundinnen. Heute arbeiten sie gemeinsam beim Projekt „ PreWork“, das am Donnerstag eröffnet wurde.
Das Projekt, das zu 80 Prozent aus Fördergeldern des  Wirtschaftsministeriums finanziert wird, bietet jungen Menschen zwischen 15 und 21 Jahren aus schwierigen Verhältnissen einen ersten Weg in die Arbeitswelt.

In der Werkstatt  im 10. Bezirk können die Jugendlichen auf Basis eines sechs monatigen Anstellungsverhältnisses verschiedene Möbel- und Einrichtungsgegenstände aus Holz upcyclen (unter dem Begriff „upcycling“ versteht man  das Erneuern alter Gegenstände, deren Wert dadurch gesteigert wird, Anm.).  Mit diesem Verfahren arbeitet die Caritas bereits seit 2012 sehr erfolgreich beim Projekt „Restart“ im 16. Wiener Bezirk. Dort wurden bisher ebenfalls Jugendliche durch Upcycling beschäftigt, wobei die Hauptmaterialien dort Glas und Textilien waren. 2017 hatten zuletzt so viele Interesse daran, dass die Caritas knapp 800 Personen aus Platzmangel abweisen musste.

Bei der offiziellen Eröffnung fanden sich neben zahlreichen Interessierten auch Caritas Geschäftsführer Klaus Schwertner, Favoritens Bezirksvorsteher Marcus Franz (SPÖ) und Josef Hochwald, Vertreter des Wirtschaftsministeriums, ein. Klaus Schwertner betonte  die Besonderheit des „Mutmach-Projekts“: „Wir versuchen hier mit neuem, innovativen Ansatz jungen Menschen wieder Mut zu machen und ihnen eine Perspektive zu geben.“
Die fertigen Stücke  der Jugendlichen, die nicht zwingend handwerklich begabt sein müssen, können im Schauraum der Werkstatt Montag bis Donnerstag von 8 bis 13 Uhr käuflich erstanden werden.  Die Erlöse daraus kommen direkt dem Projekt zugute.

Von der Werkstatt in ein neues Leben

Mädchen-Power

PreWork“ soll insbesondere jungen Frauen eine Chance bieten, die laut Gruppenleiterin Claudia Amsz nicht einfach zu rekrutieren sind: „Es ist schwierig, Mädchen zu erreichen, aber gar nicht wegen der Holzarbeit, sondern weil wir merken, dass Mädchen nicht so sichtbar werden wie die Burschen.“ Oft liege dasdarn, dass  Mädchen dann zuhause sehr eingebunden  werden und nicht so mobil  im öffentlichen Raum seien.
 Die beiden 19-Jährigen Zahra und Zahra gehören zu jenen 44 Prozent des Projekts, die dennoch in der Holzwerkstatt ihren Platz gefunden haben. Nach der Zeit bei „PreWork“ wollen sie eine Lehre beginnen.

- Yvonne Bargl

 

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