Versorgungsengpass in Favoriten

Ein Patient liegt in einem Magnetresonanztomographen (MRT).
Magnetresonanztomografie: Ärztekammer schlägt im 10. Bezirk Alarm.

Zehn Wochen müssen Patienten in Favoriten im Schnitt auf eine Magnetresonanztomografie ( MRT) warten. Grund dafür sei vor allem die Nichtbewilligung einer zweiten Planstelle im zehnten Bezirk, kritisiert Johannes Steinhart, Obmann der Kurie niedergelassene Ärzte und Vizepräsident der Ärztekammer für Wien: "Die Menschen in Favoriten haben die längste Wartezeit in ganz Österreich." Trotz Urgenz der Kammer sei von der Krankenkasse und dem Gesundheitsministerium kein zweites MRT-Institut mit Kassenvertrag bewilligt worden. "Ein einziges MRT-Institut für etwa 195.000 Einwohner ist eine grobe Unterversorgung", stellt Steinhart klar. Verschärfend wirken dazu noch die Deckelungen der Wiener Gebietskrankenkasse, obwohl der Bedarf an Untersuchungen in den vergangenen Jahren stark gestiegen sei.

Ursprünglich haben sich die Gebietskrankenkasse, die Stadt Wien, die Wirtschafts- und die Ärztekammer im Jahr 2009 im Regionalen Strukturplan Radiologie (RSR) zu einem zweiten Standort in der Versorgungsregion des zehnten Bezirks bekannt.

Gerade in Favoriten, einem der einkommensschwächsten Bezirke Wiens, wäre es ein starkes Zeichen gegen die drohende Zwei-Klassen-Medizin, ein weiteres MRT-Zentrum mit Kassenvertrag zu bewilligen, sagt Steinhart.

Kommentare