Vergewaltigungsvorwürfe auf Maturareise: Ermittlungen gegen Österreicher

Vergewaltigungsvorwürfe auf Maturareise: Ermittlungen gegen Österreicher
Kroatische Medien berichten von der Festnahme eines 19-jährigen Maturanten. Das Außenministerium bestätigt die Festnahme eines Österreichers.

Über Fälle von sexuellen Übergriffen und rassistisch motivierter Gewalt vonseiten von Security-Mitarbeiter bei „X-Jam“-Maturareisen in Kroatien haben Kronen Zeitung und Heute am Montag berichtet. Ein 18-Jähriger soll zuvor via sozialer Netzwerke dazu aufgerufen haben, derartige Vorfälle bekannt zu machen. Gegenüber der APA hat der Veranstalter von vier Mitarbeitern berichtet, die wegen verbaler Äußerungen oder unverhältnismäßigem Verhalten verwiesen wurden.

Nach den Berichten in österreichischen Medien haben kroatische Zeitungen bei der lokalen Polizei angefragt. Tatsächlich bestätigten die istrischen Behörden Untersuchungen im Zusammenhang mit Vergewaltigungsvorwürfen. Demnach seien diesbezüglich zwei Anzeigen eingegangen. Ein 19-jähriger Österreicher wird beschuldigt, am 7. Juli eine 18-jährige Österreicherin vergewaltigt zu haben. Bei beiden dürfte es sich um Maturanten handeln.

Das österreichische Außenministerium bestätigte auf KURIER-Anfrage, dass die kroatische Polizei am 7. Juli einen Österreicher wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung festgenommen hat. Der Mann wurde am 8. Juli dem U-Haft-Richter vorgeführt, dieser verfügte die Freilassung des Verdächtigen, weil das Verfahren laut Außenministerium nach Österreich abgetreten wurde.

Der zweite Beschuldigte dürfte ein österreichischer Security sein. Hier sollen die Ermittlungen der kroatischen Polizei noch laufen. 

Veranstalter schloss Vorwürfe aus

Kenntnisse von sexuellen Übergriffen oder einer dahin gehenden Anzeige habe der Veranstalter jedoch nicht, hieß es in einem Statement gegenüber der APA. In den Berichten war von sexuellen Übergriffen bis hin zu Vergewaltigungen die Rede gewesen.

„Die aktuell kursierenden Vorwürfe sind uns hauptsächlich durch Bastian K. und Kommentaren auf sozialen Medien bekannt. Vorfälle, die uns vor Ort bekannt gemacht wurden, sind durch ein eigenes Team bearbeitet worden. Bei diesen Vorfällen ging es definitiv nicht um eine angezeigte Vergewaltigung“, hieß es seitens des Veranstalters.

Mitarbeiter des Geländes verwiesen

Bei den von X-Jam gegenüber Kronen Zeitung und Heute genannten Mitarbeitern, die des Areals verwiesen wurden, ging es laut den Angaben um vier Personen, die wegen „unangebrachter verbaler Äußerungen oder unverhältnismäßigem Verhalten“ aufgefallen waren. „Die uns bekannten Vorfälle ereigneten sich in der zweiten Woche der Event-Maturareise und wurden umgehend sanktioniert“, hieß es weiter.

Der 18-jährige Niederösterreicher habe den Aufruf gestartet, nachdem er selbst bei einer derartigen Reise nach Kroatien von Vorfällen von sexueller Übergriffe gehört habe, hieß es in den Berichten. Sowohl Krone wie auch Heute kontaktierten aufgrund der Anschuldigungen - es soll mehrere derartige Berichte von Betroffenen aus ganz Österreich geben - den Veranstalter. Zu Fällen angeblicher Vergewaltigungen unter Verwendung von „K.O.-Tropfen“ hieß es von diesem, sie „können aus heutiger Sicht ausgeschlossen werden“.

Der Veranstalter rief Betroffene jedoch nun auf, ihn direkt zu kontaktieren, „um unsere interne Untersuchung zu unterstützen. Wir nehmen diese Vorwürfe sehr ernst, da das Wohlergehen und die Sicherheit der Gäste oberste Priorität haben“.

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