Verdienstzeichen für "Idealistin" Ute Bock

Nahaufnahme vom Gesicht einer älteren Frau, die lächelt.
Die Vorkämpferin für Flüchtlings-Anliegen war in der Hofburg zu Gast: Sie bekam das Goldene Verdienstzeichen der Republik.
Nahaufnahme vom Gesicht einer älteren Frau, die lächelt.

Von der Linken verehrt, von den Rechten attackiert: "Flüchtlingsmama“ Ute Bock ist im Sommer 70 geworden – ein Portrait.
Eine Frau steht vor einem orangefarbenen Gebäude mit mehreren Fenstern.

Geboren in Linz, hat Bock nach der Matura den Weg nach Niederösterreich und später Wien gesucht -  zuerst als Erzieherin in einem Heim für schwer erziehbare Sonderschüler in Biedermannsdorf, danach in Wien-Favoriten, wo sie in der mittlerweile viel zitierten Zohmanngasse ihre Arbeit aufnahm.
Ein Mädchen lehnt lachend an einer älteren Frau in einem hellen Raum.

APA/ROBERT JAEGERAPA8409584-2 - 27062012 - WIEN - ÖSTERREICH: ZU APA-TEXT II - Die Flüchtlingsbetreuerin Ute whrines Rund Rundgangs am Dienstag, 26. J26. Juni 2012, im neuen Flüchtlingsheim in der Zohmanngasse in Wien-Favoriten. Bock feierte, Mittwoch
Drei Personen stehen vor einer Wand mit einem geometrischen Muster.

APA/ROBERT JAEGERAPA8409560-2 - 27062012 - WIEN - ÖSTERREICH: ZU APA-TEXT II - Die Flüchtlingsbetreuerin Ute mit afrikanischen Flüchtlingen während eineseines Rundgangs am tag, uni 2012, im neue neuen Fl&n Flüchtlingsheim in der Zohmanngasseien-Favo
Ein Mann in Handschellen steht in einem Gerichtssaal, umgeben von Polizisten und Richtern.

Etwa 30 Jugendliche afrikanischer Herkunft hat man damals wegen des Verdachts von Drogenhandel festgenommen; zuvor war erstmals österreichweit ein "großer Lauschangriff" durchgeführt worden.  Bock wurde wegen Bandenbildung und Drogenhandels angezeigt und zeitweise vom Dienst suspendiert.
Ein Polizist legt einem Mann im Gerichtssaal Handschellen an.

Die Konsequenz: Die Anklage wurde später fallengelassen – Bock wurde es allerdings verboten, weitere afrikanische Asylwerber in der Zohmanngasse unterzubringen.
Ein Gerichtssaal mit zwei Angeklagten und mehreren Justizbeamten.

Im Rahmen der „Operation Spring"  hat man übrigens gesamt 100 Verfahren gegen Afrikaner geführt – die von Menschenrechtsorganisationen scharf kritisierte Operation entwickelte sich zu einem der größten Justizverfahren der österreichischen Nachkriegsgeschichte. Fast alle Angeklagten wurden zu teilweise langjährigen Haftstrafen verurteilt.
Eine lächelnde Frau sitzt vor einem Wandgemälde mit Palmen und Meer und trinkt einen Cappuccino.

Bocks Pensionierung folgte im Jahr darauf. Ein Schritt, der ihr Engagement allerdings nicht verebben ließ: Bock verwendete ihre eigene Pension dafür, um Unterkünfte für Hilfesuchende zu installieren – Flüchtlinge fanden in ihren vier Wänden Schutz.
Ute Bock, Aktivistin und Gründerin eines Flüchtlingsprojekts, lächelt in die Kamera.

Bocks Einrichtungen fungierten auch als Briefkasten-Adresse für all jene, die kein Dach über dem Kopf hatten – zunächst in Favoriten, später in der Leopoldstadt.
Eine ältere Frau lächelt in die Kamera, bekleidet mit einer hellen Jacke und einem blauen Hemd.

Unterstützung gab es vor allem von kultureller Seite. "Bock auf Bier" war in aller Munde, als Wiener Wirte den Gerstensaft um zehn Cent teurer verkauften, um Ute Bock zu helfen. "Bock auf Kultur" war ein ebenso erfolgreiches Nachfolgeprojekt für die Sozialeinrichtung.
Eine ältere Frau steht lächelnd auf einer Treppe in einem Gebäude.

Die Früchte der ehrenamtlichen Arbeit: Etwa 100 Wohnungen für über 300 Menschen aus mehr als 20 Ländern konnten bald bereitgestellt werden. Das Geld reichte auch bis zum Jahr 2008, als der Verein sich finanziell nicht mehr überlebensfähig sah...
Verdienstzeichen für "Idealistin" Ute Bock

... und Bock selbst sogar mit einem Sprung aus dem Fenster drohte. Aufgefangen im übertragenen Sinne hat sie der Unternehmer Hans-Peter Haselsteiner – der scheidende Strabag-Chef sprang finanziell ein.
Eine ältere Frau steht in der Tür eines Geschäfts.

Stressfrei ist die Lage für Ute Bock deshalb aber noch lange nicht. Derzeit hat sie nach der Rückübersiedelung ihrer Einrichtung in die Zohmanngasse mit Anrainerbeschwerden zu kämpfen – der Unmut gegen die Asyleinrichtung wächst; nicht zuletzt deshalb, weil zwei Tschetschenen kürzlich eine Streitigkeit per Messerstecherei ausgetragen haben.
Mehrere Personen sitzen an einem Tisch bei einer Veranstaltung.

Freilich gilt es zu bemerken: Der Schauplatz war von der Zohmanngasse weit entfernt. Nichtsdestotrotz geht die Debatte weiter – auch der KURIER hat bereits zu einem Stadtgespräch dazu geladen.
Eine Katze liegt auf einem Stapel Papier in einem Büro.

Abbringen lässt sich Bock deshalb aber von nichts. Und der Zuspruch gibt ihr Recht: Nicht nur ihre Schutzbefohlenen titulieren sie liebevoll "Mama"; auch Kunstschaffende widmen sich ihrem Wirken.
Eine Gruppe von Männern unterschiedlicher Herkunft steht zusammen, darunter ein Polizist in Uniform.

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Eine Frau mit Hut und ein Mann in Uniform auf einer Bühne.

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Nahaufnahme einer lächelnden Frau mit grauen Haaren.

APA/ROBERT JAEGERAPA8409598-2 - 27062012 - WIEN - ÖSTERREICH: ZU APA-TEXT II - Di#252;chtlingsbetreuerin Ute Bock währe8;hrend eines Intervies mi APA am Dienstag, 26. Juni 2012, im neuen Fuen Flüchtlingsheim in der Zohmanngasse in Wien-Favoriten. Bock
Ein lachender Mann im Anzug klatscht Beifall, während eine Frau mit einer Auszeichnung daneben steht.

APA/ROLAND SCHLAGERAPA9687860 - 04102012 - WIEN - …STERREICH: BP Heinz Fischer und Ute Bock im Rahmen einer Zeremonie alnŠsslich der Auszeichnung Bocks mit dem Goldenen Verdienstzeichens der Republik …sterreich am Donnerstag, 4. Oktober 2012, in der P

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