V-Mann geprellt: Freispruch für Wiener Polizisten

Der 29-Jährige wurde zu 20 Monaten bedingter Haft verurteilt.
Hauptbelastungszeuge war Gericht zu wenig glaubwürdig - Urteil rechtskräftig.

Ein Wiener Drogenermittler ist am Freitag im Wiener Landesgericht freigesprochen worden. Die Anklage hatte dem Vernehmen nach dem Beamten zur Last gelegt, dass er einem V-Mann versprochenes Informantengeld unterschlagen haben sollte. Der Schöffensenat unter dem Vorsitz von Richterin Gerda Krausam empfand die Aussage des Hauptbelastungszeugen aber als zu wenig glaubwürdig.

Der Freispruch ist bereits rechtskräftig, wie Michael Dohr, mit Hans-Christian Leiningen-Westerburg Verteidiger des Angeklagten, der APA mitteilte. Die Staatsanwaltschaft habe erklärt, auf Rechtsmittel zu verzichten. Der Hauptbelastungszeuge sei subjektiv der Meinung gewesen, dass er zu wenig Geld bekommen habe.

Noch vor der Verlesung der Anklage war am Donnerstag die Öffentlichkeit ausgeschlossen worden. Da laut Krausam die Identität eines Zeugen geschützt werden musste, hatten die Zuschauer nach der Feststellung der Personalia den Saal zu verlassen. Es habe "ernsthafte Gefahr für Leib und Leben" gegeben. Bis zur Urteilsverkündung durften nur drei Vertrauenspersonen des Polizisten dem Prozess beiwohnen.

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