Urwald-Feeling im "Haus des Meeres"

Ein Baumstamm ist mit verschiedenen Pflanzen und Blumen bewachsen, darunter Bromelien und Orchideen.
Passage mit 15.000-Liter-Aquarium und bunter Pflanzenwelt samt scheuen Echsen eröffnet.

Ein Hauch Urwald mitten in Wien: Im Mariahilfer "Haus des Meeres" wächst nun ein Stück Amazonas-Dschungel. Neben einem 15.000 Liter fassenden Wasserbecken mit mehr als 1.000 Fischen gibt es in der kleinen Passage auch jede Menge Pflanzen und - mit ein bisschen Glück - scheue Echsen zu bestaunen. Der Aqua-Terra-Zoo hat sich die neue Attraktion rund 200.000 Euro kosten lassen.

"Wir wollen nicht nur Fische zeigen, sondern das gesamte Ambiente bieten", erklärte Zoodirektor Michael Mitic anlässlich der Eröffnung der "Amazonas-Dschungel-Passage" am Mittwoch. Deshalb erwartet die Besucher im neunten Stock ein auf rund 28 Grad temperierter Raum mit 80 Prozent Luftfeuchtigkeit, in dem es modrig riecht und jede Menge Orchideen und Bromelien blühen. Was sofort auffällt: Das Wasser im Becken ist braun und wirkt auf den ersten Blick wenig appetitlich.

Wir haben absichtlich kein kristallklares Gebirgswasser verwendet, sondern Naturwasser, das durch darin enthaltene Huminsäuren diese Tee-Farbe bekommt", so der Hausherr. Im Aquarium schwimmen für den Amazons typische Welse oder Diskusfische, "aber nicht in schönen gezielten Zuchtfarben wie Rot oder Blau, sondern in Naturfarbe". Zwischen den außer- bzw. oberhalb der Nasszelle wuchernden Pflanzen tummeln sich an die 20 Echsen, die sich allerdings die meiste Zeit über verstecken. "Man muss sich als Besucher Zeit nehmen, das ist auch Sinn und Zweck", erläuterte Mitic.

Trotz der Absicht, der Urwaldatmosphäre so nahe wie möglich zu kommen, gestand der Zoochef ein, dass nicht alles Natur ist: "Der große Baum ist aus Styropor und Beton gebaut." Der Grund: Echtes Holz würde wegen der hohen Luftfeuchtigkeit bald verfaulen.

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