Untreue, Betrug: Bankangestellter richtete Millionen-Schaden an

Das Landesgericht für Strafsachen Wien.
Die inkriminierten Tathandlungen liegen einige Zeit zurück. Sie sollen sich zwischen 2009 und 2013 zugetragen haben.

Am Wiener Landesgericht für Strafsachen ist am Dienstag der Prozess gegen einen ehemaligen Bankangestellten eröffnet worden, dem Untreue und schwerer Betrug mit einem Gesamtschaden von knapp 1,8 Millionen Euro vorgeworfen wird. Die inkriminierten Tathandlungen liegen einige Zeit zurück. Sie sollen sich zwischen 2009 und 2013 zugetragen haben.

Dabei war der Mann bei der betroffenen Bank schon 2010 wegen Unregelmäßigkeiten bei der Verwaltung von Wertpapierkonten ins Visier der Innenrevision geraten. Er kam damals mit einer Verwarnung davon. 2013 trat dann jedoch zutage, dass der Premium-Kundenbetreuer für vermögende Privatkunden und Freiberufler seit 2008 von Kunden- Konten mit besonders hohem Einlagestand Gelder auf Konten solcher Kunden überwiesen hatte, die von der Finanzkrise 2008 stark betroffen waren. Obwohl er für deren Verluste gar nicht verantwortlich war, wollte er diese auszugleichen.

Elf Kunden betroffen

Laut Anklage waren von diesen Malversationen elf Kunden betroffen. Darüber hinaus soll der 53-Jährige seinen Kunden eigenmächtig erhöhte Zinszahlungen zugesichert haben. Zu diesen beiden Anklagepunkten, mit denen allein er einen Schaden von knapp 1,3 Millionen Euro angerichtet hatte, war der Angeklagte geständig.

Dagegen stellte der Ex-Banker - er arbeitet inzwischen in der Altenpflege - die inkriminierten Betrügereien in Abrede, bei denen er vier hochbetagten Damen übel mitgespielt haben soll, die er jahrelang betreut hatte. Mittels Barabhebungen soll er einen beachtlichen Teil ihres Vermögens - in einem Fall 200.000 Euro - an sich gebracht und für eigene Zwecke - etwa den Ankauf einer Wohnung - verwendet haben.

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