Zehn Jahre Tierquartier Wien: Der Zwischenstopp vor dem „Happy End“

Zehn Jahre Tierquartier Wien: Der Zwischenstopp vor dem „Happy End“
Seit 2015 bietet das Tierquartier im 22. Wiener Gemeindebezirk ein vorübergehendes Zuhause für entlaufene und verlassene Tiere an. Seither wurden 16.000 Tiere vermittelt.

Zusammenfassung

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  • Seit 2015 bietet das Tierquartier Wien ein vorübergehendes Zuhause für entlaufene und verlassene Tiere an und hat über 16.000 Tiere erfolgreich vermittelt.
  • Jährlich werden rund 2.800 Tiere aufgenommen, medizinisch versorgt und gepflegt, wobei für ihre Versorgung erhebliche Mengen an Futter und medizinischen Leistungen bereitgestellt werden.
  • Das Tierquartier wird von 70 Mitarbeitern und 70 ehrenamtlichen Helfern unterstützt, die jährlich rund 11.000 Stunden freiwillige Arbeit leisten.

Herzlos zurückgelassen in einem Karton wurden die beiden Kater „Simba“ und „Loui“ in einem Gebüsch gefunden. Das Blatt wendete sich für die beiden Samtpfoten aber noch zum Guten: Nach einem Zwischenstopp im Tierquartier im 22. Wiener Gemeindebezirk haben die beiden ein glückliches Zuhause gefunden.

Dabei sind „Simba“ und „Loui“ nicht allein – seit mittlerweile zehn Jahren ist das Tierquartier Anlaufstelle für Tiere, die abgenommen oder ausgesetzt wurden. Das bedeutet, dass sie in Situationen gefunden wurden, in die sie sich nicht von allein gebracht haben. Seit dem Gründungsjahr 2015 konnte für mehr als 16.000 Tiere ein neues Zuhause vermittelt werden. Damit nicht genug: Über 5.000 Fundtiere konnten mit ihren Besitzerinnen und Besitzern wiedervereint werden. Im Schnitt werden im städtischen Tierheim rund 2.800 Findelkinder aufgenommen, medizinisch versorgt und gepflegt.

Zehn Jahre Tierquartier Wien: Der Zwischenstopp vor dem „Happy End“

Kater Merlin fand schon im Eröffnungsjahr des Tierquartiers ein neues Heim  

Zehn Jahre Tierquartier Wien: Der Zwischenstopp vor dem „Happy End“

Simba und Loui wurden im Gebüsch in einem Karton gefunden 
 

Zehn Jahre Tierquartier Wien: Der Zwischenstopp vor dem „Happy End“

Für Hündin Bessy (li.) gab es eine zweite Chance   

„Adopt, don’t shop“

Hündin „Bessy“ war eine von ihnen. Sie fand im Zuge einer behördlichen Abnahme ihren Weg ins Tierquartier. Dort blieb sie allerdings nicht: 2019 durfte sie in ein neues Zuhause einziehen. Jetzt verbringt „Bessy“ ihren Lebensabend – die Hündin zählt mit ihren 15 Jahren mittlerweile als Seniorin – dort. Eines der wichtigsten Ziele der Tierschutzarbeit ist es, für die Schützlinge ein gutes Zuhause zu finden. Eine zweite Chance hat auch Hund „Loki“ erhalten. Einst wurde er von seinem ehemaligen Besitzer ausgesetzt und fand so seinen Weg in die Donaustadt. Seit 2023 hat der Vierbeiner nicht nur ein liebevolles Heim gefunden, sondern auch einen tierischen besten Freund dazu. „Bessy“, „Loki“ und „Merlin“ sind nur einige wenige der Erfolgsbeispiele des Tierquartiers.

„Ein Haustier bedeutet Verantwortung für viele Jahre. Wer sich für ein Tier entscheidet, sollte sich bewusst sein, dass es Zeit, Geduld und auch finanzielle Mittel braucht. Im Tierquartier Wien warten viele wunderbare Tiere auf eine zweite Chance – sie haben es verdient, ein liebevolles Zuhause zu finden“, so Thomas Benda, Betriebsleiter des Tierheims.

Neues Familienmitglied

Wer überlegt, sich ein Haustier anzuschaffen, sollte das also gut durchdacht haben. Speziell eine Adoption will gut überlegt sein, da das Tier möglicherweise schon viel durchgemacht hat. Wer sich allerdings dafür entscheidet, erhält nicht nur lebenslange Dankbarkeit des Tieres, sondern auch ein Familienmitglied. 

Seit 2015 fanden 9.000 Katzen, 3.000 Hunde und 4.000 Kleintiere, also beispielsweise Hasen und Meerschweinchen, durch Adoption eine neue Heimat. Bis es zu ihrem „Happy End“ gekommen ist, wurden sie im Tierquartier versorgt: Jährlich werden deshalb 40 Tonnen Hundefutter und 16,5 Tonnen Katzenfutter benötigt. Neben Futter werden zudem beachtliche Mengen an Katzenstreu gebraucht. Auch für die Gesundheit wird gesorgt: Jedes Jahr werden rund 15.000 medizinische Untersuchungen durchgeführt sowie 3.500 Impfungen verabreicht.

Ehrenamt

Für das Wohlbefinden der Tiere sorgen insgesamt 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Unterstützt wird das Team außerdem von 70 freiwilligen Helferinnen und Helfern. In Summe leisten sie jährlich rund 11.000 Stunden ehrenamtliche Arbeit. „Das ist eine unbezahlbare Unterstützung“, sagt eine Sprecherin des Wiener Tierheims gegenüber dem KURIER.

Doch nicht nur Tiere sind in der Donaustadt untergebracht, auch die Tierrettung ist im Tierquartier zu Hause. Jährlich legt sie in über 3.000 Einsätzen rund 70.000 Kilometer zurück. Mit den Kilometern, die dabei zurückgelegt werden, könnte 1,75 Mal die Erde umrundet werden. Doch für das Tierwohl ist eben kein Weg zu weit.

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