Stadtzeitung Augustin vorerst gerettet

Stadtzeitung Augustin vorerst gerettet
"Supporters-Conference" und höhere Auflagezahlen helfen bei der Finanzierung. Probleme mit Personenkontrollen bleiben.

Anfang März war das Schicksal der Wiener Stadtzeitung "Augustin" mehr als ungewiss. Sprecherin Claudia Poppe sprach von Finanzierungsproblemen für 2019 und sinkenden Auflagezahlen. Helfen sollte eine eigene Konferenz für Unterstützer des sozialen Projekts. Gut zwei Monate nach der Schreckensnachricht für die Zeitung und die Augustin-Verkäufer, gibt es nun vorerst Entwarnung.

"Für 2019 sind wir finanziert. Das stimmt mich positiv für die Zukunft", erklärt Sprecherin Poppe. Grund dafür ist die "Supporters-Conference", die Mitte März in Wien stattfand. Rund 100 Personen waren bei der Veranstaltung dabei. Im Fokus standen neue Ideen, um den Augustin im Stadtbild präsenter zu machen und die Verkaufszahlen anzukurbeln. "Eine der Ideen war die Aktion 'Augustin Lesen'. Käufer der Zeitung sollen sich beim Lesen fotografieren und dieses Bild dann über die sozialen Medien verbreiten", erläutert Poppe.

Die Auswirkungen der Ideen und Aktionen sind nun bereits sichtbar. Während der Augustin zu Jahresbeginn bei einer Auflagezahl von rund 16.000 Stück pro Ausgabe lag, wurde diese Zahlen nun angehoben. "Bei der vergangenen Ausgabe konnten wir schon 23.000 Stück bei der Druckerei bestellen. Für die kommende Ausgabe haben wir schon auf 25.000 Stück erhöht", ist die Sprecherin froh über die gestiegene Auflage.

Dorfer und Hader helfen mit

Die Hälfte des Budgets für 2019 kam jedoch durch Spendengelder zusammen. Sowohl Firmen als auch Privatpersonen spendeten Geldbeträge, um die Stadtzeitung am Leben zu erhalten. Außerdem darf sich der "Augustin" auch über die prominente Unterstützung zweier Kabarettisten freuen. Sowohl Alfred Dorfer, als auch Josef Hader weisen am Ende ihrer Shows auf eine Augustin-Spendenbox hin, die beim Eingang platziert wird. "Diese Unterstützung hilft uns natürlich. Aber es sind auch Privatpersonen, die einfach bei größeren Geburtstagsfeiern oder Veranstaltungen mit der Spendenbox Geld für uns sammeln", sagt Poppe.

Polizeikontrollen

Ein Problem, welches sich weder durch Spendenboxen, noch von Unterstützern lösen lässt, sind die anhaltenden Personenkontrollen im öffentlichen Raum. Bereits im März berichtete die Sprecherin, dass immer mehr Verkäufer von verstärkten Kontrollen der Herkunft berichten. Außerdem gibt es immer wieder Anzeigen wegen zu aggressiven Verkaufs (siehe Faksimile unten). „Die Verkäufer werden von der Polizei aufgefordert, das Land zu verlassen. Oder es gibt eine Anzeige mit einer Strafe von 150 Euro, weil der Verkäufer dem Passanten eine Zeitung vor das Gesicht gehalten haben soll“, erklärt Claudia Poppe.

Stadtzeitung Augustin vorerst gerettet

Diese Problematik hat sich auch weiterhin nicht gelöst. Was allerdings zugenommen hat, sagt Poppe, ist die Akzeptanz in der Bevölkerung: "Den Menschen wurde ins Bewusstsein gerufen, dass sie den Augustin auch kaufen müssen, wenn er der Stadt erhalten bleiben soll. Die Solidarität steigt und darum hoffen wir darauf, dass wir auch im nächsten Jahr weitermachen können."

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