Stadt Wien nimmt Bauträger an die Leine

Ein Mann mit Anzug und Krawatte schaut aufmerksam zur Seite.
Strengere Bestimmungen für den Zusammenschluss mehrerer Bauträger geplant.

Die Preise für Grund und Boden sind in Wien zuletzt massiv angestiegen – nicht zuletzt, weil im Zuge der Wirtschafts- und Finanzkrise Grundstücke zunehmend zur Veranlagung herangezogen wurden. In den vergangenen fünf Jahren war ein Anstieg des durchschnittlichen Quadratmeter-Preises um 20 Prozent zu verzeichnen.

Auch Bauträger haben verstärkt versucht, ihren potenziellen Bedarf am Markt zu decken, was die Entwicklung zusätzlich verschärfte. Selbst Bauträger aus dem geförderten Wohnbau waren zuletzt zunehmend bereit, höhere Preise zu bezahlen, als es in diesem Sektor erlaubt ist.

Dieser Entwicklung will die Stadt Wien mit einer neuen Regelung einen Riegel vorschieben. Für den Ankauf und die nachfolgende Entwicklung unter Zuhilfenahme von Wohnbauförderungsmitteln ist ab sofort die Einhaltung einer Liste von Bestimmungen verbindlich einzuhalten. Dazu zählt unter anderem: Abstimmung der Ankaufsverhandlungen mit dem "Wohnfonds Wien" im Vorfeld, Beteiligung von mindestens drei wirtschaftlich nicht verbundenen Bauträgern, Errichtung von maximal 200 geförderten Wohneinheiten pro Bauträger sowie Umsetzung eines allfällig seitens des Wohnbauressorts vorgegebenen Themenschwerpunkts.

Weiters darf die Entwicklung und Vorlage der Projekte nicht in Einzeltranchen geschehen, sondern muss als Gesamtprojekt erfolgen (Stichwort Quartier-Entwicklung). Die Beurteilung erfolgt analog eines Bauträgerwettbewerbs durch eine Jury.

Sanktionen

"Werden diese Regelungen nicht eingehalten, werden keine Wohnbauförderungsmittel gewährt", sagt Wohnbaustadtrat Michael Ludwig ( SPÖ). Außerdem drohen bei Nichtbefolgung weitere drastische Sanktionen. Zum Beispiel ein zeitlich befristeter Ausschluss der beteiligten Bauträger von Bauträger-Wettbewerbsverfahren.

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