So ein Käse: Heftige Kritik an "Crazy Cheese"

So ein Käse: Heftige Kritik an "Crazy Cheese"
Unternehmer Roland Ludomirska werden unlautere Geschäftspraktiken vorgeworfen. Doch was genau passt in seinen Geschäften nicht?

Roland Ludomirska liebt Luxus. Zumindest wenn man seinen Social-Media-Accounts glauben schenkt. Da präsentiert sich der Österreicher gerne mit Tausende Euro teurem Champagner, Oberkörper-frei mit vielen Tattoos. Und Ludomirska liebt auch Käse.

Luxus und Käse will der Unternehmer auch seinen Kunden bieten. Mittlerweile fünf Filialen der Kette Crazy Cheese betreibt Ludomirska bereits, darunter einen Flagship-Store in der Shopping City Süd und ein Geschäft im Auhof Center.

Doch nachdem sich die Branchenblätter im Frühjahr noch vor Lob überschlagen haben (weltweit wolle er 200 Stores eröffnen), mehrt sich nun Kritik. Zahlreiche Kunden unterstellen dem Unternehmer bei Online-Bewertungen unlautere Praktiken.

So klagen manche bei den Google Bewertungen darüber, dass sie etwa 100 Gramm Käse bestellt hätten, Verkäufer dann aber 200 oder 300 - vereinzelt sogar bis 700 Gramm - vom Käselaib abgeschnitten hätten.

Man hätte dann kaum eine Chance gehabt zum Kauf Nein zu sagen, die Verkäufer seien sehr unfreundlich geworden, heißt es in vielen Bewertungen. Dadurch seien rasch Rechnungen in der Höhe von mehreren hundert Euro zusammengekommen. Für Käse wohlgemerkt. Denn die Sorten bei Crazy Cheese schlagen sich mit 14 bis 44 Euro für 100 Gramm zu Buche.

Tatsächlich erreicht die Crazy-Cheese-Manufactur in der SCS bei 480 Google-Rezensionen nur zwei von fünf Sternen.

So ein Käse: Heftige Kritik an "Crazy Cheese"

Als erstes hatte Der Standard über die Praktiken des Unternehmens berichtet. Beschwerden gibt es auch, dass der Käse importiert und lediglich mit ausgefallenen Namen wie "Liebeskäse" oder "Schwarzer Diamant" weit überteuert weiterverkauft werde. Allerdings macht Ludomirska auf Social Media keinen Hehl daraus, den Käse aus den Niederlanden zu importieren. Er präsentiert die Ware als Lifestyle-Produkt. Beim Hersteller, heißt es, sei der Käse aber zu einem Bruchteil des Preises erhältlich.

Doch das ist nicht die einzige Kritik: In der Tageszeitung Heute wurden zuletzt auch ehemalige Mitarbeiter der Filialen zitiert, die von Videoüberwachung und schlechten Arbeitsbedingungen berichten.

Der Unternehmer hat sich in den Medien bis jetzt nicht zu den Vorwürfen geäußert. Auf Facebook nahm er jedoch in einem Video Stellung.

Das Wichtigste ist, dass euch meine Käse glücklich machen, nicht, dass ihr euch ärgert über mich", sagt er darin. "Schauts, wenn ihr zehn Deka wollt im Store, bekommt ihr auch zehn Deka (...) Mein Personal macht alles für euch."

Ludomirska ist jedenfalls kein Neuling im Käse-Geschäft. Der Unternehmer ist seit Jahren in der Branche tätig. Sucht man online nach ihm, stößt man etwa auf eine alte Homepage seines Vorarlberger Kässtandls und seinen "Liebeskäse". 2019 berichtete die Frankfurter Rundschau über den Käse-Fan. Da präsentierte er sich noch voll angezogen, ohne Tattoos - und ohne Champagner.

 

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