Skelette auf Baustelle

Freigelegte menschliche Skelette bei einer archäologischen Ausgrabung.
Wien: Nahe des Karlplatzes wurde eine alte Pestgrube entdeckt.

Ein etwas ungewöhnlicher Anblick, der sich den Bauarbeitern in der Elisabethstraße bot. Denn dort, wo kommendes Jahr das neueste Motel One seine Pforten öffnen soll, lagen Dutzende Skelette vergraben. Das neue Hotel der „Low Budget Design“-Hotelkette wird auf einer alten Pestgrube errichtet.

Das Motel One bestätigt den Fund. Die Ausgrabungen wurden von Archäologin Elfriede Huber begleitet. „Gravierende Verzögerungen“ habe es aufgrund der Skelette jedoch keine gegeben, betont Ursula Schelle-Müller von der Motel One Group. „Wir werden das Hotel planmäßig Ende 2014 aufsperren können.“

Die Skelettfunde werden derzeit untersucht und im Anschluss auf dem Zentralfriedhof bestattet. „Werden sterbliche Überreste im Zuge von Bauarbeiten gefunden, dann werden die in einer Sammelgrabstelle beigesetzt“, bestätigt die Bestattung Wien.

„Funde von Massengräbern sind in Wien gar nicht selten“, berichtet Anna Ehrlich, Expertin für Wiener Stadtgeschichte. So gebe es weitere Gruben bei St. Ulrich in Wien-Neubau oder im Lazarettviertel am Alserbach (8. Bezirk). 1349 wurde die Bestattung der Pesttoten innerhalb der Stadtmauern ausdrücklich verboten.

Rund 400 Zimmer sollen in dem neuen Designhotel in unmittelbarer Nähe zum Karlsplatz Platz haben.

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