Schönbrunn: "Darf nicht fotografiert werden"

Ein gelbes Gebäude mit einem Balkon und einer roten Flagge davor.
Wirbel um die Security des chinesischen Botschafters: Touristen dürfen im Schloss Schönbrunn nicht mehr alles fotografieren.

Im Schloss Schönbrunn dürfen die Touristen neuerdings nicht mehr alles fotografieren. Will man sich etwa beim Meidlinger Tor (Nordost-Eingang des Schlossparks) vor der historischen Villa Xaipe verewigen, wird man von Bodyguards sofort davon abgehalten. "Das Haus darf nicht fotografiert werden", erklärt ein Security-Mann.

Die Begründung: Seit Juni 2011 gehört die Villa der Botschaft der Volksrepublik China und gilt als sogenanntes exterritoriales Gebiet. Das bedeutet, es ist chinesisches Territorium. Seit wenigen Monaten dient das im 18. Jahrhundert erbaute Gebäude in der Schönbrunner Straße 309 dem chinesischen Botschafter Shi Mingde als Privatresidenz.

Die Fotos auf dem Grundstück zu verbieten, ist somit der Botschaft überlassen. Das Fotoverbot von außen ist allerdings nicht gerechtfertigt.
Laut österreichischem Recht darf man Bauwerke auch auf privaten Grundstücken fotografieren, solange das Grundstück nicht betreten wird.

Norbert Kettner, Geschäftsführer von Wien Tourismus, ist über das Verhalten der Sicherheitskräfte verwundert. Das Gebäude gehört zwar nicht zum Schönbrunner Areal, ist durch seine Lage, direkt am Eingang Wiens beliebtester Sehenswürdigkeit aber trotzdem ein häufiges Fotomotiv.

"Wenn man ein Haus in der Lage hat, muss man mit Touristen rechnen. Es wird jetzt offizielle Depeschen über das Wirtschaftsministerium und die Eigentümervereinigung von Schloss Schönbrunn an die Botschaft geben", sagt Kettner.

Kommentare