Schickeria mit Kokain versorgt: Dreieinhalb Jahre Haft
Drei Jahre nachdem er aufgeflogen war, ist das Strafverfahren gegen einen Drogen-Dealer, der über längere Zeit die Wiener Kokain-Schickeria mit Nachschub versorgt hatte, endgültig erledigt worden. Der mittlerweile 50-Jährige, der in der Szene unter dem Namen "Michele" bekannt war, wurde am Donnerstag im Straflandesgericht zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Das Urteil ist rechtskräftig.
Bande
Der Dealer gehörte einer insgesamt neunköpfigen Bande an, die mehrere Dutzend fixe Abnehmer hatte, die sich teilweise in Promi-Kreisen bewegten. Zu "Micheles" Stammkunden sollen der Sohn eines Musical-Stars, der Sprössling eines Fernseh-Machers sowie ein bekannter Journalist gehört haben.
In einem ersten Verfahren war "Michele" nach dem Suchtmittelgesetz zu einer vierjährigen Freiheitsstrafe verdonnert worden. Dem Gericht unterliefen dabei aber Formalfehler, wie Verteidiger Philipp Wolm in einer Nichtigkeitsbeschwerde nachweisen konnte. Das Urteil wurde in einem Teilbereich aufgehoben, ein Neudurchführung angeordnet.
Im zweiten Rechtsgang gewährte ein Schöffensenat (Vorsitz: Filip Trebuch) "Michele" nun einen "Strafrabatt" von sechs Monaten. Maßgeblich dafür war die lange Verfahrensdauer. Die Staatsanwaltschaft war damit ebenso einverstanden wie der Verteidiger.
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