Stadtbäume Wien: Versalzene Gehsteige schaden der Umwelt

Weiße Salzreste auf einem Gehsteig in der Nähe eines Baumes
Streusalz schadet Bäumen. Die Grünen bemängeln deshalb die Winterdienstverordnung der Stadt Wien.

Weiße Flächen zieren derzeit Wiens Winterlandschaft. Statt frischem Schnee auf Straßen und Gehsteigen findet man dort momentan aber andere weiße Substanzen – die Reste der Salzstreuung.

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Doch nicht die Optik ist das Problem: Durch das Streuen von Salz leiden die Bäume. Zwar darf Salz gemäß der Winterdienstverordnung nicht im Abstand von zehn Metern von Grünflächen verteilt werden, das Verbot wird aber nicht immer eingehalten, oder Salz gelangt dennoch zu den Pflanzen. 

Die Umweltsprecherin der Grünen Wien Huem Otero kritisiert die Situation: „Streusalz schadet der Vegetation und den Böden. Die Wasseraufnahme von Bäumen wird durch das Salz erschwert und somit kommt es zu Trockenstress, der ihnen das Überleben noch schwerer macht. Es ist unverantwortlich, in Anbetracht immer längerer Trockenperioden, Stadtbäume ungeschützt ihrem Schicksal zu überlassen.“ 

Sie fordert, im Gehsteigbereich auf andere Streumittel zurückzugreifen und Straßen nur zu räumen, nicht zu bestreuen. Für Gefahrenstellen wird ein sparsamer Einsatz von Feuchtsalz vorgeschlagen.

Gehsteig als Sonderfall

Bemängelt wird auch, dass Verbotskontrollen nicht ausreichend durchgeführt werden würden. Anders als die Straßenreinigung fällt die Gehsteigsäuberung nicht in den Bereich der MA 48: Dafür sind Anrainer bzw. Hauseigentümer verantwortlich, da es sich um private Flächen handelt. Kontrolliert wird die Reinigung unter anderem von den Waste Watchern der Stadt. 

Wird der Split in Wärmeperioden – mehr als drei Tage Plusgrade nachts – nicht entfernt, könne laut Sandra Holzinger, Pressesprecherin der MA 48, eine Anzeige ausgesprochen werden. Verstöße können mit Foto und Standort über die „Sag’s Wien“-App   gemeldet werden. 

Von Lokalaugenschein bis Laborkontrolle

Neben den Waste Watchern führen die Wiener Stadtgärten Kontrollen durch. Sie überprüfen mittels Luftbildern, ob der vorgeschriebene Abstand von zehn Metern zwischen unversiegelter Bodenfläche und Verkehrsflächen wie Gehsteigen oder Gehwegen, eingehalten wird. Vor Ort wird daraufhin überprüft, ob durch bauliche Maßnahmen sichergestellt ist, dass weder durch Versickern noch durch Aufwirbelung ein Auftaumittel,  wie etwa Salz, in unversiegelte Bodenflächen gelangen kann, erklärt Pamela Ziegler von den Wiener Stadtgärten.

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Das Entnehmen und Analysieren von Proben sei ein weiterer Schritt der Salzgehaltkontrollen. Wird eine Grenzüberschreitung eines holgenidhältigen Auftaumittels festgestellt, wird ein Abschlussbericht an die dafür zuständige Behörde "Wasserrecht" übermittelt, so Ziegler.

Baum- und Pfotenschutz

Zu viel Salz schadet neben den Stadtbäumen auch  den Hunden: Offene Pfoten oder Hautirritationen können die Folge sein. Ungesund ist es für Tiere außerdem das Salz aufzunehmen, wie es etwa durch das Abschlecken der Pfoten passieren kann. 

Das Tierquartier empfiehlt daher, stark gestreute Wege zu meiden. Als weitere Präventionsmaßnahmen rät das Tierheim zur Verwendung von speziellen Hundeschuhen oder die Pfoten vor einem Spaziergang mit einer Pfotenschutzsalbe einzucremen. Zusätzlich kann es den Tieren helfen, nach einem Spaziergang die Pfoten zu waschen, um Salzreste zu entfernen. 

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