Richter verlegte Verhandlung in Einkaufszentrum

Zwei Überwachungskameras sind an einem Gebäude mit modernen Hochhäusern im Hintergrund montiert.
Wegen Bombendrohung musste Justizzentrum geräumt werden

Wegen einer telefonischen Bombendrohung musste das Justizzentrum Wien-Mitte Donnerstagvormittag geräumt werden. Die Polizei durchkämmte mit Sprengmittel-Spürhunden das Hochhaus - Sprengstoff wurde keiner gefunden. Der Urheber der Bombendrohung ist noch nicht eruiert, sein Anruf sei jedenfalls aufgezeichnet worden, sagte Polizeisprecher Thomas Keiblinger.

Ein Richter, der gerade mitten in einer Verhandlung war, fand eine kreative Lösung: Er verlegte den Prozess kurzerhand in das nahe Einkaufszentrum Wien-Mitte. Und zwar in die Hillinger-Lounge. "Er hat sämtliche Parteien und Zeugen sowie ein Diktiergerät eingepackt und hat weiterverhandelt, schildert Rechtsanwalt Gerold Beneder.

Das Justizzentrum Wien Mitte mit mehreren Polizeiwagen davor.
Nach Angaben der Polizei gibt es in der Bundeshauptstadt jährlich Dutzende derartige Drohungen gegen öffentliche Gebäude oder Einrichtungen, die vielfach im Affekt - aus Ärger oder Zorn - ausgestoßen würden. Amtsbekannt sind einzelne psychisch kranke Personen, die in akuten Stadien ihrer Erkrankung Bombendrohungen äußern. Einer von ihnen komme auf Drohungen "im dreistelligen Bereich".

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