Rekordsicherstellung in Wien: 81 Kilo Kokain, Verdächtiger festgenommen

78 Kilogramm Kokain, verpackt in drei Sporttaschen, haben Ermittler des Bundeskriminalamts (BK) kürzlich in Wien-Simmering aus dem Verkehr gezogen. Ein Verdächtiger, der die Drogen mit einem Fahrzeug transportiert hatte, wurde am Steuer geschnappt und festgenommen. Es handle sich um einen bedeutsamen Schlag gegen den illegalen Suchtmittelhandel und "eine der größten Kokain-Sicherstellungen in Wien der vergangenen Jahre", hieß es am Mittwoch.
Das BK-Büro für Organisierte Kriminalität, Referat Balkan, hatte schon länger ermittelt. Am 21. März observierten Kräfte des Einsatzkommandos Cobra das verdächtige Fahrzeug. In der Leberstraße wurde der Lenker, ein 49-jähriger österreichischer Staatsbürger mit Wohnsitz im Inland, angehalten und kontrolliert. Bei der Durchsuchung des Ladebereichs entdeckten die Einsatzkräfte die Sporttaschen mit insgesamt 70 Kokain-Blöcken zu je rund 1.100 Gramm.
Weiteres Suchtgift am Arbeitsplatz entdeckt
Die Gesamtmenge des im Wagen sichergestellten Kokains beläuft sich auf beachtliche 78.209,7 Gramm. Später, am 1. April, wurden im Bezirk Bruck an der Leitha bei der Durchsuchung des Arbeitsplatzes des Beschuldigten weitere 3.089,9 Gramm Kokain gefunden. "Die Rekordsicherstellung von insgesamt 81 Kilogramm Kokain zeigt: Die Ermittlungen gegen die organisierte Kriminalität in Österreich sind trotz fehlender Befugnisse noch erfolgreich", sagte BK-Direktor Andreas Holzer.
Der Drogentransporteur wurde an Ort und Stelle festgenommen, später auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Wien in eine Justizanstalt eingeliefert, die Ermittlungen laufen aber weiter. "Aus ermittlungstaktischen Gründen werden nähere Informationen zur Person zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben", betonte das BK.
Bei einer Hausdurchsuchung am Wohnsitz des Tatverdächtigen nach dessen Festnahme waren 14.400 Euro Bargeld entdeckt worden. Dabei handle es sich wohl um Erlöse aus dem illegalen Suchtmittelhandel.
Klarheit: Die wichtigsten Begriffe
Die Kriminalität in Wien gilt im Vergleich zu vielen anderen Großstädten als relativ niedrig. Laut der aktuellsten polizeilichen Kriminalstatistik wurden im Jahr 2023 insgesamt 186.475 Anzeigen bei der Polizei Wien erstattet, das entspricht 10,8 Prozent mehr als im Jahr davor (2022: 168.303).
Die Aufklärungsquote lag bei 44,3 Prozent. Mit 98.878 ausgeforschten Tatverdächtigen konnten 15,9 Prozent mehr als im Vorjahr angezeigt werden (85.295 Personen).
Der prozentuale Anteil der fremden Tatverdächtigen stieg auf 55,3 Prozent an (2022: 52,9 Prozent).
„Simmanningen“ wurde im Jahr 1130 das erste Mal urkundlich erwähnt. Der 11. Bezirk wurde 1892 aus den Gemeinden Simmering und Kaiserebersdorf gebildet. Heute leben dort über 110.000 Menschen. 43 Prozent der Bezirksgesamtfläche, die 23,3 km² ausmacht, sind Grünland und Gewässer. Ein großer Teil davon ist der Zentralfriedhof. Der Friedhof ist der größte Friedhof Österreichs und der zweitgrößte in Europa. Rund 10 Prozent der Bezirksfläche wird von Friedhöfen eingenommen (über 2,5 km² ). Bezirksvorsteher ist Thomas Steinhart (SPÖ).
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