Protestmarsch der Klimakleber am Wiener Ring aufgelöst

Protestmarsch der Klimakleber am Wiener Ring aufgelöst
Aktivisten bewegen sich in Fahrtrichtung um den Ring. Beim Josef-Meinrad-Platz löste die Polizei die Kundgebung auf.

Unter dem Motto "Protest im Schneckentempo: Gesundheit schützen!" marschierten am Mittwochmorgen Klimakleber auf der Wiener Ringstraße auf. Damit soll der Morgenverkehr "ausgebremst" werden, wie es in einer Aussendung heißt.

Damit untermauerten die Aktivisten der "Letzten Generation" ihre Forderung nach Einhaltung der Klimaziele, Tempo 100 auf Autobahnen und das Verbot neuer Öl- und Gasbohrungen.

Laut Polizei bewegte sich der Protestmarsch in Fahrtrichtung, gegen 8.30 Uhr war er im Bereich des Burg- beziehungsweise Opernrings unterwegs. Um 9 Uhr bewegten sich die Protestierenden am Universitätsring beim Burgtheater. Die öffentlichen Verkehrsmittel waren vom Protestmarsch nicht betroffen, wohl aber einige Gemeinderäte, die ins Rathaus wollten.

So kritisierte etwa die FPÖ, dass man wegen des Protestmarschs nicht zu einer Sitzung in Sachen Klima-Politik gelangt sei. „Es ist schon absurd, dass die Klimachaoten mit ihrer Klebeaktion am Wiener Ring dafür sorgen, dass zahlreiche Gemeinderäte zu spät zur Umwelt- und Klimaschutzdebatte in der heutigen Sitzung des Wiener Gemeinderates kommen“, sagte der FPÖ-Umweltsprecher Udo Guggenbichler. 

Lang mussten die Abgeordneten dann aber doch nicht mehr warten. Die Kundgebung, die aus etwa 20 Aktivisten bestand, wurde beim Josef-Meinrad-Platz angehalten und aufgelöst. Sechs Personen hielten sich nicht daran, setzten sich auf die Fahrbahn und wurden weggetragen.

Unterstützung erhielten die Aktivsten dieses Mal auch von der Wiener Ärztekammer, die sich in einer Resolution solidarisch mit den Zielen der Klimabewegung zeigte. „Die Klimaaktivistinnen und -aktivisten erinnern uns als Bevölkerung ebenso wie die Bundesregierung auf möglicherweise ‚störende‘, aber immer friedliche und gewaltfreie Art und Weise, die selbst gesetzten und absolut notwendigen Klimaziele einzuhalten und umzusetzen“, heißt es in der Resolution.

Als Ärztinnen und Ärzte erkenne man im Klimaschutz die entsprechende gesundheitspolitische Verantwortung. Aufgabe der Ärzteschaft sei es, Menschenleben zu schützen, und dafür brauche es ernsthafte Klimaschutzmaßnahmen. „Wir haben keine Zeit zu verlieren“, so der dringende Appell der Ärztekammer.

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