Pokerspieler Strassmann laut Obduktion ertrunken

Ein lächelnder Mann mit Bart und Sonnenbrille sitzt draußen.
Kein Hinweis auf Fremdverschulden - zuvor Gerüchte über Gewaltanwendung.

Der deutsche Profi-Pokerspieler Johannes Strassmann (29), dessen Leiche am vergangenen Freitag in Ljubljana aus dem Ljubljanica-Fluss geborgen worden war, "ist definitiv ertrunken". Auch die Obduktion habe keine Hinweise auf Gewaltanwendung ergeben, sagte Polizeisprecher Vinko Stojnsek am Montag in der slowenischen Hauptstadt.

Der in Bonn geborene und in Wien lebende Pokerstar hatte sich mit Freunden treffen und an die kroatische Adriaküste reisen wollen. Die Behörden versuchten immer noch herauszufinden, wie der Mann in den Hochwasser führenden Fluss gelangt war, hieß es aus Polizeikreisen. Da es keine Augenzeugen gebe, bleibe weiter unklar, ob er selbst gesprungen war oder gestoßen wurde. Klar sei nur, dass sich Strassmann von der Gruppe getrennt hatte und sein Verschwinden erst nach 17 Stunden der Polizei gemeldet wurde, hieß es weiter.

Die von einigen Medien berichteten Entstellungen des Körpers seien durch das tagelange Liegen der Leiche im Wasser zu erklären, widersprachen die Polizeikreise Spekulationen über Gewaltanwendungen. Da vermutlich keine Straftat vorliege, sollen die Obduktionsergebnisse der Alkohol- und Drogentests nur dem Staatsanwalt und eventuell der Familie, aber nicht der Öffentlichkeit mitgeteilt werden.

Tagelang wurde gehofft, gebangt und nach dem 29-jährigen deutschen Pokerprofi Johannes Strassmann gesucht. Am Samstag wurde es traurige Gewissheit, dass der in Wien lebende Profi-Spieler in der slowenischen Hauptstadt Ljubljana tot aufgefunden worden ist. Nachdem fast eine Woche lang nach dem Mann gesucht worden war, fand man Freitag eine männliche Leiche im mitten durch die Stadt fließenden Fluss.

Vorerst wurden Spekulationen, dass es sich um Strassmann handeln könnte, zurückgewiesen, weil die Polizei zuerst auf das Ergebnis eines DNA-Tests warten wollte um die Identität des Mannes genau abzuklären. Am Samstag bescherte die DNA-Analyse die traurige Gewissheit, dass es sich um den erfolgreichen Spieler handelt.

Bestätigt wurde die Meldung über die Klärung der Identität Strassmanns von mehreren Seiten. Gegenüber dem KURIER gab das Außenministerium entsprechende Informationen aus der Botschaft in Ljubljana weiter. "Die Polizei in Slowenien hat bestätigt, dass es sich um den gesuchten deutschen Staatsbürger handelt", ließ ein Sprecher des Außenministeriums wissen. Offiziell waren die österreichischen Stellen nicht mit dem Fall befasst, da Strassman deutscher Staatsbürger ist. Wegen des öffentlichen Aufsehens in Österreich wurde der Fall aber verfolgt. Dem Außenamtssprecher wurden auch Informationen weitergegeben, dass Strassmanns Körper keine Anzeichen auf Gewalteinwirkungen aufwies und der Mann scheinbar von der Schusterbrücke in den Fluss gestürzt sein dürfte.

Das wird auch von einem angeblich guten Freund Strassmanns auf der Internetplattform Facebook bestätigt. Der Mann berichtete in der offenen Facebook-Gruppe "Missing Johannes Strassmann", dass es sich beim gefundenen Leichnam um den bekannten und bei Freunden sehr beliebten Pokerspieler aus Bonn handelt. "Die Polizei hat uns kontaktiert und bestätigt, dass der DNA-Test positiv war und es sich bei dem Leichnam um unseren Freund Johannes handelt. Es tut mir so leid, euch diese schlechte Nachricht zu überbringen", postete ein guter Freund von Johannes Strassmann.

Gemeinsam mit der Mutter des 29-Jährigen sei er am Weg zur Polizei, um die genauen Todesumstände herauszufinden. Strassmann sei nicht wegen des Pokerspielens in Ljubljana gewesen, sondern habe dort nur seine Freunde besucht, berichtete der Bekannte zudem.

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