Pink-Panther: Schuldsprüche für alle Angeklagten

Fünf Juweliere überfallen. So abgebrüht sind die Angeklagten dann doch nicht. Als am vierten Verhandlungstag rund um acht mutmaßliche Mitglieder der „Pink Panther“-Bande Videos der Überfälle gezeigt wurden, schaute einer der Hauptprotagonisten weg. Bei dem Überfall im Oktober 2012 drosch er mit einer Axt auf den Kopf seines Opfers ein. „Ich schäme mich“, sagte der Beschuldigte am Freitag im Landesgericht Wien.
Fünf Juweliere in Wien und Salzburg sollen die acht Serben überfallen haben – unter Einsatz von roher Gewalt. Die Angeklagten im Alter von 23 bis 45 Jahren bekannten sich teilweise schuldig. Am Abend ging der Prozess mit Schuldsprüchen für alle mutmaßlichen Bandenmitglieder zu Ende. Sieben fassten Freiheitsstrafen von sechs bis 12,5 Jahren aus. Lediglich ein Angeklagter, der als Fahrer agiert haben soll, wurde wegen Begünstigung zu acht Monaten, bedingt auf drei Jahre, verurteilt.Die Strafen sind nicht rechtskräftig.
Gleiches Schema
Alle Überfälle liefen nach dem gleichen Schema ab. Die Täter trugen Bauarbeiterhelme, einer zückte die Pistole. Die anderen zertrümmerten mit Äxten die Vitrinen und packten den Schmuck ein. Ein Komplize brachte die Beute im Anschluss nach Belgrad ins Lokal Dukat. Das soll die Drehscheibe der Bande sein. Von dort aus wird die Beute zu Geld gemacht.
Aktiv waren die „Pink Panther“ in ganz Europa. Die Männer, die im Landesgericht Wien saßen, dürften nur der unteren Hierarchie der Bande angehören. Im „normalen“ Beruf sind sie Autohändler oder Fleischer. Für die Überfälle wurden sie angeworben.
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