Pilot von Laser geblendet

Das war eine gezielte Aktion. Schon beim Überfliegen hab’ ich das Licht gesehen. Beim Landen ist dann mit dem Laserpointer auf uns gezielt worden.“ ÖAMTC-Pilot Stefan Dürager ist schon lange im Geschäft, aber so etwas hat er noch nicht erlebt. Samstagabend wurde er bei einem Transports eines Babys von Unbekannten mit einem Laserpointer attackiert.

Es war ein Notfall: Das Baby musste mit dem Intensivtransport-Hubschrauber des ÖAMTC von Mödling ins Wiener Donauspital geflogen werden. Doch die Attacke gefährdete die Sicherheit des kleinen Kindes und der gesamten Crew.

Attacke aus Fenster

Es war gegen 19.15 Uhr, als Dürager das Donauspital erreichte. An Bord waren neben dem Baby, das in einem Inkubator lag, auch zwei Ärzte und ein Sanitäter. Dürager flog vor der Landung noch eine Schleife. „Um mir einen Überblick zu verschaffen“, sagt der Pilot. Denn der Landeanflug im Dunkeln war kein leichtes Unterfangen. Rund um das Krankenhaus befinden sich mehrere Kräne. Zudem wehte starker Wind. Schon da bemerkte Dürager ein grünes Licht. Bei der Landung wurde es dann kritisch. Der Besitzer der Laserpointers hatte den Hubschrauber direkt anvisiert. „Plötzlich hat mich der grüne Strahl getroffen. Er ist von einem Fenster einer Wohnsiedlung im Süden des Donauspitals gekommen“, schildert der Pilot. Er schaffte es dennoch, sicher zu landen.

„Aber nach der Landung habe ich verschwommen gesehen, etwa drei Minuten lang“, beschreibt er. Dürager hat nach dem Vorfall bei der Polizei Wiener Neustadt Anzeige erstattet und sich untersuchen lassen – zum Glück war alles in Ordnung.

Attacken mit Laserpointern haben in der Vergangenheit vor allem bei Fußballspielen für Aufregung gesorgt. Aber auch der Pilot eines ÖAMTC-Rettungshubschraubers war schon einmal betroffen. 2011 blendeten zwei Burschen einen Piloten in Steyr. Sie wurden wegen Gefährdung der körperlichen Sicherheit angeklagt. Ein 19-jähriger Arbeitsloser wurde zu einer Geldstrafe verurteilt. Sein 17-jähriger Komplize kam mit einer Diversion davon.