Passant fand 127.000 Euro

Verschiedene Euro-Banknoten liegen übereinander.
Der eigentliche Räuber verlor die Beute auf der Flucht. Am Mitwoch wurde er zu zehn Jahren verurteilt.

Reiche Beute brachte im Dezember 2009 ein Überfall auf ein Postamt in Wien-Ottakring ein, allerdings nicht dem Räuber. Der ließ das Sackerl mit 127.000 Euro auf der Flucht fallen, ein bis heute unbekannter Passant hob es auf und nahm es quasi als Weihnachtsgeschenk mit. Der glücklose Räuber wurde Mittwoch zu zehn Jahren Haft verurteilt.

Der 27-Jährige hätte zum Zeitpunkt des Überfalles eigentlich im Gefängnis sitzen müssen. Er war von einem zum Besuch der kranken Mutter gewährten Freigang aus vierjähriger Freiheitsstrafe wegen Raubes nicht zurückgekehrt. Mit falschem Pass begann er ein neues Leben, arbeitete auf Baustellen, verliebte sich, zeugte ein Kind. Drei Jahre blieb er unbehelligt, dann stürzte er vom Gerüst, brach sich den Fuß, wurde arbeitslos – und überfiel mit vorgehaltener Gaspistole ("Das ist eine echte Waffe!") das Postamt: "Ich habe gehofft, dass ich damit durchkomme."

Zwei Polizisten befanden sich zufällig in der Nähe, sie gaben Warnschüsse ab, der Räuber ließ die Beute fallen. Den Polizisten dürfte das entgangen sein, sodass der niemals ausgeforschte Passant das Geld leicht an sich bringen konnte.

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