ÖVP Wien: So baut Karl Mahrer die Parteispitze um

ÖVP Wien: So baut Karl Mahrer die Parteispitze um
Am 20. Mai wird Karl Mahrer offiziell zum neuen Wiener ÖVP-Chef gewählt. Er ernennt sechs neue Stellvertreter, darunter Standortanwalt Alexander Biach.

Der designierte Wiener ÖVP-Chef Karl Mahrer will in der Partei „ein neues Kapitel aufschlagen“. Er baut seine Landespartei um – und kandidiert beim Landesparteitag am 20. Mai mit sechs (statt bisher drei) Stellvertretern. Sie „verkörpern die Vielfalt der Partei“, sagt Mahrer in einem ersten Vorstellungsvideo.

Und tatsächlich sendet Mahrer mit der Auswahl seiner Vize-Parteichefs deutliche Signale.

Der Wiener JVP-Chef und ÖVP-Bildungssprecher im Gemeinderat, Harald Zierfuß, steht ebenso neu als Stellvertreter zur Wahl wie die türkise Verkehrs- und Planungssprecherin Elisabeth Olischar. Olischar, die für die ÖVP stv. Gemeinderatsvorsitzende ist, soll die Zukunftsthemen Verkehr und Stadtplanung stärker bespielen. Vor allem beim Verkehr sucht die ÖVP nach einer zeitgemäßen, urbanen Linie. 

"Ikone der ÖVP"

Auch Urgestein Ingrid Korosec, mächtige Seniorenvertreterin der ÖVP, soll als eine von Mahrers Stellvertreterinnen fungieren. Der Parteichef streut ihr Rosen: „Sie ist die Ikone der ÖVP.“

Schon unter Gernot Blümel im Amt war Margarete Kriz-Zwittkovits aus dem Wirtschaftsbund. Sie ist – wie bereits berichtet – die einzige Stellvertreterin aus der Ära Blümel, die bleiben wird.

Als Signal an den Wirtschaftsflügel in der Partei zu verstehen ist die Kür von Alexander Biach. Er ist Standortanwalt in der Wiener Wirtschaftskammer – und hat nicht nur beste Verbindungen zu Wirtschaftskammer-Chef Walter Ruck, sondern auch zum roten Bürgermeister Michael Ludwig.

Biach, der einst im Hauptverband der Sozialversicherungsträger werkte, gilt als Experte im Bereich Pflege. Für die ÖVP soll er „das Zusammenspiel von Arbeit und Wirtschaft sicherstellen“, so Mahrer. Biach war in der Vergangenheit immer wieder als Kandidat für höhere Weihen – etwa für ein Minister- oder Stadtratsamt – im Gespräch.

Sechste Vize-Parteichefin: Hardlinerin Caroline Hungerländer, die wohl explizit türkise Botschaften aussenden soll und sich zuletzt  beim Thema Integration einen Namen gemacht hat.

Kommentare