Die ersten 865.000 Euro hätte man ohnehin bereits für „heiße Luft“ – eben das Beteiligungsverfahren – verschwendet.
Dass Alfred Wimmer, Architekt unter anderem des KH Nord (heute Klinik Floridsdorf) und des Wiener Hauptbahnhofs, die Auswahljury anführt, lässt bei den Blauen jedoch so richtig die Alarmglocken läuten. „Wenn Wimmer dabei ist, weiß man, dass es teuer wird“, unkte Mahdalik.
Die Freiheitlichen stoßen sich jedoch nicht nur am Vorsitzenden, sondern an sämtlichen Mitgliedern der Jury. Diese wiesen allesamt eine bedenkliche Nähe – bis hin zur direkten beruflichen Abhängigkeit – zur SPÖ bzw. zur Stadtverwaltung auf.
Kohlbauer und Mahdalik wettern daher gegen ein „Fake-Beteiligungsverfahren“. Die zuständige SPÖ-Planungsstadträtin Ulli Sima habe vielmehr „schon längst entschieden“, wie die Fläche künftig aussehen soll.
Das Büro Sima kontert, die Jury bestünde „wie üblich aus Sach- und Fachpreisrichter*innen und stellt sicher, dass die unterschiedlichen, der Aufgabe entsprechenden Kompetenzen abgebildet sind“. In den veranschlagten Kosten sei zudem bereits das gesamte Verfahren bis zur Auswahl des Siegerprojekts enthalten.
Wie es weitergeht
Der Plan der Stadt sieht vor, dass nun die eingelangten Feedback-Karten ausgewertet und in das „kooperative Verfahren“ überführt werden. Im Zuge dessen sollen die übrig gebliebenen neun Finalistinnen und Finalisten als gemeinsame Arbeitsgruppe einen Masterplan erarbeiten, auf Basis dessen anschließend der eigentliche Realisierungswettbewerb ausgeschrieben werden soll. Dessen Sieger soll dann im ersten Halbjahr 2023 vorliegen.
Die FPÖ fordert hingegen einen Projektstopp und eine „ordentliche Befragung“ aller Bürgerinnen und Bürger im 4., 5. und 6. Bezirk, ähnlich wie bei der Umgestaltung der Mariahilfer Straße im Jahr 2014. Zusätzlich sollten auch alle Markt- und Flohmarktstandler mitentscheiden dürfen.
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